Snowboard "Turin, ich komme!"

Ein selbstgestecktes Ziel haben die Deutschen bereits erfüllt: Mindestens zehn Snowboarder sind bei Olympia mit dabei. Besonders auf einer 18-Jährige liegen große Hoffnungen. Bei den Freestylern hingegen ist noch alles offen.

Ein ehrgeiziges Ziel hatte der Snowboardverband Deutschland (SVD) schon vor den Olympischen Winterspielen erreicht: Zehn Starter beim Saisonhöhepunkt in Bardonecchia nahe Turin. Dagegen war bei den Freestylern des Deutschen Skiverbandes (DSV) bis zur Nominierungssitzung des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) am 25. Januar in München offen, ob überhaupt deutsche Athleten bei den olympischen Wettbewerben an den Start gehen dürfen. Drei Ski-Akrobaten hatten vor den beiden letzten Weltcups vor Olympia aber zumindest schon einen Teil der Norm erfüllt.

Die Snowboarder sollen besser abschneiden als vor vier Jahren in Salt Lake City. 2002 blieben sie ohne Medaille. Hoffnungen auf Edelmetall darf sich zum Beispiel die erst 18 Jahre alte Amelie Kober machen: Die Miesbacherin schaffte bereits im Oktober beim ersten Weltcup im Parallel-Riesenslalom mit Rang zwei die Olympia-Norm und jubelte: "Turin, ich komme!" Danach ließ sie noch vier weitere Top-5-Ränge folgen. "Ich reise nicht nur wegen des Flairs zu den Spielen, obwohl ich mich sehr darauf freue. Ich habe klare sportliche Vorstellungen", kündigte Kober selbstbewusst an.

"Ich wünsche mir, dass meine Athleten ihre bestmögliche Leistung abrufen"

Während der Wettkampf in der Halfpipe und der Parallel-Riesenslalom seit 1998 zum olympischen Programm gehören, erlebt Snowboardcross 2006 seine Premiere. In Alex Kupprion, Katharina Himmler, David Speiser und Michael Layer haben sich vier deutsche Athleten dafür qualifiziert. Neben Kober reisen Routinier Markus Ebner und der 19-jährige Patrick Bussler zu den olympischen Rennen im Parallel-Riesenslalom. Für die Halfpipe qualifizierten sich Christophe Schmidt, Jan Michaelis und Vinzenz Lüps.

Bei den Freestylern hatten vier Wochen vor den Spielen Christoph Stark, Gerhard Blöchl und Marina Kaffka zumindest schon einen Teil der Qualifikationsnorm erfüllt. Zwei Weltcups standen noch aus, um sich sicher zu qualifizieren. Ansonsten können die Athleten dem NOK lediglich vorgeschlagen werden. "Ich wünsche mir, dass meine Athleten ihre bestmögliche Leistung abrufen. Das ist das wichtigste Ziel", sagte Cheftrainer Enno Thomas zurückhaltend.

DPA
Kathrin Zeilmann/DPA

PRODUKTE & TIPPS