SPORT Einstweilige Verfügung gegen FIFA-Präsident Blatter

FIFA-Präsident Joseph Blatter hat mal wieder ein Problem: Adidas-Erbin Suzanne Dassler ließ sich einige seiner Aussagen nicht gefallen und zog vor Gericht.

FIFA-Präsident Joseph Blatter hat mal wieder ein Problem: Adidas-Erbin Suzanne Dassler ließ sich einige seiner Aussagen nicht gefallen und hat vor dem Berliner Landgericht eine Einstweilige Verfügung gegen Blatter erwirkt. Danach darf der Schweizer unter Androhung eines Ordnungsgeldes von bis zu 500 000 Mark nicht mehr behaupten, die von der in Konkurs gegangenen Marketing-Gruppe ISMM/ISL in Liechtenstein unterhaltene Stiftung »Nunca« sei eine »Stiftung der Familie Dassler«. Dies hatte Blatter in einem Interview mit der »Berliner Zeitung« vom 29. Mai behauptet.

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Der ISMM-Skandal

stern.de: Bestechungsskandal erschüttert Sportwelt

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Nichts mitbekommen

Suzanne Dassler, Tochter des ehemaligen Adidas-Chefs Horst Dassler, besaß wie ihr Bruder Adolphe Dassler 18 Prozent der ISMM/ISL-Aktien und gehörte dem Verwaltungsrat des Unternehmens an. Sie und ihr Bruder »haben von der Errichtung der Stiftung Nunca erst während des Zusammenbruchs der ISMM/ISL-Gruppe im April 2001 aus der Presse und aus internen Verlautbarungen der ISMM/ISL-Leitung erfahren«, versichert Suzanne Dassler.

In ihrem Antrag an das Berliner Landgericht bestätigt sie jedoch den »einzigen Zweck« der von ISMM/ISL »im Jahr 1997/1998 eingerichteten Institution«. Demnach ging es darum, »im Zusammenhang mit dem Erwerb von Linzenzrechten für Sportveranstaltungen, wie zum Beispiel Fußball-WM, Schmiergelder an Verbandsfunktionäre zu zahlen«.

»Schwarze Kasse«

Durch den Verkauf von TV- und Vermarktungsrechten in Höhe von 2,2 Milliarden Franken für die Weltmeisterschaften 2002 und 2006 war die FIFA einer der größten Geschäftspartner von ISMM/ISL. Blatter hatte Verdächtigungen, die ihn in Zusammenhang mit Bestechungen gebracht hatten, stets energisch bestritten. In Medienberichten hatte es geheißen, dass sich etwa 20 führende Persönlichkeiten des internationalen Sports aus der »Schwarzen Kasse« von ISMM/ISL bedient hätten.

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