Während sich das Feld der deutschen Herren bei den Australian Open durch die 4:6, 7:5, 2:6, 5:7-Zweitrunden-Niederlage von Philipp Petzschner gegen Milos Raonic auf Philipp Kohlschreiber reduziert hat, halten die Damen die Fahne weiter hoch. Sowohl Sabine Lisicki als auch Angelique Kerber sind Mona Barthel und Julia Görges in die dritte Runde gefolgt.
Petzschner hatte seinem kanadischen Gegner zwar einen harten Kampf geliefert, doch am Ende setzte sich der an 23 gesetzte Raonic durch und baute seinen starken Saisonstart weiter aus. Vor den Australian Open hatte er bereits das ATP Turnier in Chennai gewinnen können und dabei auch die beiden Top Ten-Spieler Nicolas Almagro und Janko Tipsarevic aus dem Weg geräumt.
Gegen Petzschner reichte dem Kanadier ein Break im ersten Aufschlagspiel des Deutschen, um den ersten Satz unter Dach und Fach zu bringen. Im zweiten wurde Petzschner dann immer besser, schaffte es mehrfach seinen Gegner ans Netz zu locken, wo er ihn mit starken Passierschlägen düpierte oder zu Fehlern zwang.
"Er hat ganz schön Druck ausgeübt, lobte Raonic auf der Pressekonferenz den Gegner, der sich den zweiten Satz hatte sichern können, dann im dritten aber wieder nach einem erneuten schnellen Break gegen sich deutlich das Nachsehen hatte. Der vierte Durchgang war dann wieder offener, Petzschner vergab insgesamt vier Satzbälle.
Besonders ärgerte sich der Doppelspezialist aber über einige vergebene Flugbälle. "Volleys spielen kann ich eigentlich, dachte ich", sagte der zweimalige Grand-Slam-Sieger im Doppel. "Wenn mein Sohn den ins Netz spielt, bin ich sauer."
Letztlich besiegelte eine zu lang geratene Vorhand Petzschners das Aus. "Am Ende haben ein paar Punkte über Sieg oder Niederlage entschieden, und ich war leider nicht der Glückliche", fiel das Fazit des geknickten Franken aus.
Kerber mit Mühe, aber Erfolg
Viel Mühe, aber ein deutlich besseres Ende hatte auch Angelique Keber in ihrer Zweitrunden-Partie gegen Stephanie Dubois, ebenfalls aus Kanada. Eineinhalb Sätze hatte die Kielerin Schwerstarbeit verrichten müssen, erst dann war mit dem Break zum 4:1 der Widerstand der Gegnerin gebrochen und Kerber durfte sich über einen 7:5, 6:1-Sieg freuen.
"Es war ein sehr schweres Match heute, aber ich habe mich reingekämpft und bin sehr glücklich über den Sieg", kommentierte Kerber, die sich auch von einem schnellen Break zum 2:4 im ersten Satz nicht aus dem Konzept hatte bringen lassen und das sofortige Rebreak schaffte. "Ich bin immer positiv geblieben. Ich denke, das war entscheidend", erklärte die Linkshänderin.
Zum Knackpunkt wurde das elfte Spiel im ersten Satz, in dem Kerber das Service ihrer Gegnerin nach fast 20 Minuten mit dem vierten Breakball erneut durchbrach und mit 6:5 in Führung ging. Immer wieder streute sie in dieser Phase Stopps ein und kam damit zu Punkten. "Ich glaube, die Stopps haben mir heute das Leben gerettet", meinte Kerber und strahlte einen Tag nach ihrem 24. Geburtstag über das verspätete Geschenk den Einzug in die dritte Runde, wo Maria Sharapova wartet.
Lisicki im Eiltempo
Im Eiltempo entledigte sich dagegen Sabine Lisicki ihrer Zweitrundengegnerin Shahar Peer. Gerade einmal 53 Minuten brauchte die Berlinerin, um am Ende ihren zweiten Matchball zu einem ungefährdeten 6:1, 6:2-Sieg zu verwandeln.
"Ich habe ein sehr gutes Match gespielt, twitterte Lisicki glücklich nach ihrem Sieg, aber dankte in ihrem Tweet vor allem ihren vielen Anhängern auf der Anlage. "Ein riesiges Dankeschön an alle meine Fans, die mich heute so unglaublich unterstützt haben.