Spätestens seit der vergangenen Saison wird im Tennis-Zirkus der Männer offen über einen zu vollen Terminkalender gesprochen, viele Spieler klagten über zu kurze Pausen und fehlende Regeneration, nach den US Open wurde sogar offen über einen Streik der Spieler spekuliert.
Von den Topspielern positionierten sich vor allem Rafael Nadal und auch Andy Murray, Nadal wollte einen Streik nicht ausschließen. Der Spanier kämpft ohnehin immer mit gesundheitlichen Problemen, so wird die ehemalige Nummer eins der Welt auch nach den Australian Open eine längere Pause einlegen, um eine Schulterverletzung auszukurieren.
Wenige Stunden vor dem Start des ersten Grand Slams des Jahres hat sich Nadal nun erneut zu Wort gemeldet und seinen Dauerrivalen Roger Federer massiv für dessen Verhalten in der Frage des Terminkalenders kritisiert. "Für ihn ist alles gut, wenn er nichts sagt", sagte Nadal laut cbssports.com in einem aus dem Spanischen übersetzen Interview. "Alles ist positiv, 'Hauptsache ich stehe wie ein Gentleman da'".
Ein schlechter Vorsitzender?
Federer hatte Ende des vergangenen Jahres in seiner Funktion als Vorsitzender der Spielergewerkschaft das Problem heruntergespielt und einen Streik ausgeschlossen. Nadal kritisiert an Federers Haltung, dass er nur an sich denke und die anderen Spieler "verbrennen sich selbst".
"Wir mögen den Tennis-Zirkus beide", führte Nadal weiter aus, "unser Sport ist besser als viele andere. Aber das muss ja nicht bedeuten, dass man nichts verbessern kann. Ich denke, wir können auf der Tour einiges ändern. Es gibt einfach ein paar Dinge, die nicht passen, mehr sagen wir ja gar nicht."
Nadal glaubt, den größten Teil der Spieler hinter sich zu wissen. "Er hat eine andere Meinung, wenn aber die Mehrheit meine Meinung vertritt und nur eine Minderheit dagegen ist, vielleicht liegen die dann falsch." Sowohl Nadal als auch Federer starten bereits am ersten Tag in die Australian Open, der Spanier trifft in der Nacht auf den Russen Alex Kuznetsov, Federer spielt in der Night Session gegen Alexander Kudryavtsev. In jedem Fall wartet die Tennis-Welt auf eine Antwort Federers.