Erleichterung bei den Teilnehmern der Segelregatta Vendée Globe: Nachdem der Franzose Kevin Escoffier sein Boot wegen eines Wassereinbruchs im Südpazifik aufgeben musste (der stern berichtete), gelang es einem seiner Konkurrenten nun nach Stunden, ihn aus dem kalten Wasser zu retten und an Bord zu nehmen. "Jean Le Cam hat Kevin Escoffier sicher und gesund gerettet", teilte die Rennleitung am frühen Dienstagmorgen (MEZ) mit.
Vendée Globe gilt als härteste Einhandregatta der Welt
Escoffier hatte am Montagnachmittag sein Team über den Wassereinbruch auf seiner "PRB" informiert und war anschließend nicht mehr erreichbar. Nachdem der Franzose Notsignale abgesetzt hatte, beorderte die Leitung der Vendée Globe mehrere Boote zum vermuteten Unglücksort etwa 840 Seemeilen (rund 1500 Kilometer) südwestlich von Kapstadt. Der Hamburger Skipper Boris Herrmann, der neben anderen Seglern zur Unterstützung der Rettungsaktion entsandt wurde, musste jedoch offenbar nicht eingreifen.
Jean Le Cam entdeckte seinen verunglückten Landsmann auf einer Rettungsinsel, verlor ihn aber mehrfach aus den Augen, ehe er den Schiffbrüchigen um 2.18 Uhr (MEZ) an Bord nehmen konnte – und so möglicherweise das Leben rettete. Ein erstes Video zeigte die beiden wohlbehalten und gut gelaunt.
Es ist nicht der erste Zwischenfall auf der weltberühmten Regatta. Nachdem der Brite Alex Thomson einige Schäden am Bug seiner Rennyacht noch selbst reparieren konnte, brach ihm eines seiner Steuer-Ruder. Schweren Herzens musste der Favorit bei der "Vendée Globe" aufgeben.
Die Vendée Globe gilt als härteste Einhandregatte der Welt. Start und Ziel sind an der französischen Atlantikküste, die Route führt rund 24.000 Seemeilen (rund 44.000 Kilometer) einmal um den Globus, mit Umseglung des Kap Hoorn und des Kap der Guten Hoffnung. Der Rekord für die Strecke liegt bei 74 Tagen, 3 Stunden, 35 Minuten und 46 Sekunden. Die diesjährige Ausgabe startete am 8. November. Boris Herrmann ist der erste deutsche Teilnehmer der Regatta, außerdem ist auch die Deutsch-Französin Isabelle Joschke dabei.
Quellen: Mitteilung Vendée Globe, Twitter Vendée Globe, Jean Le Cam, Kevin Escoiffier, Nachrichtenagentur DPA