Weltcup M gegen M - Das Duell der Superstars

Der Kampf Maier gegen Miller wird den alpinen Weltcup-Winter beherrschen, doch nach dem Super-G von Beaver Creek verkneifen sich die Stars eine offene Kampfansage.

"Ich fahre nicht gegen jemanden, sondern um Schnellster zu sein", sagte Bode Miller (USA) nach seinem zweiten Platz. Sein Konkurrent Hermann Maier war nach Rang acht ausgerechnet auf seiner Lieblingsstrecke bedient: "Eigentlich schmerzt es gar nicht großartig, weil ich so viele Fehler hatte, dass ich schon fast ans Aufgeben gedacht hatte. Von daher ist der achte Platz fast ein Geschenk."

Der Gesamt-Weltcupsieger hatte auf der Neuschneepiste mit Startnummer 30 von vornherein kaum Chancen auf seinen 9. Erfolg in Beaver Creek, verlor sogar fast seinen linken Skistock. Miller musste sich nach drei Siegen hintereinander erstmals in diesem Winter geschlagen geben. "Meine Serie konnte ja nicht ewig halten. Ich bin sehr glücklich mit dem zweiten Platz", sagte der 27-Jährige. Mit 380 Punkten baute er seinen Vorsprung auf Maier (168) weiter aus. Findet der "Herminator" nicht bald eine bessere Abstimmung seines Materials, droht rasch die große Langeweile. Miller wäre der erste Amerikaner seit Phil Mahre 1983, der die große Kristallkugel holt.

Sieg für den Österreicher Stephan Görgl

Mit 0,24 Sekunden Vorsprung auf Miller gewann der Österreicher Stephan Görgl überraschend sein erstes Weltcup-Rennen. "Ich weiß, dass ich ein guter Skifahrer bin und jetzt habe ich es endlich einmal gezeigt", sagte der 26-Jährige. Seine Schwester Elisabeth ist seit Jahren in der alpinen Weltklasse, die Mutter Traudl Hecher gewann 1960 Olympia-Bronze in der Abfahrt. Auch zu seinem Zimmerkollegen Hans Knauss pflegt Stephan Görgl ein enges Verhältnis, nennt ihn "Papa". Er selbst wird vom Schladminger Routinier als "mei Bua" bezeichnet.

Florian Eckert (Lenggries) kam nach seinem überraschenden 10. Platz von Lake Louise auf Rang 27. Einige Patzer im steilen Starthang verhinderten eine bessere Platzierung. "Im unteren Teil ist der Florian 2/100 Sekunden schneller gefahren als der Hermann Maier. Für den oberen Teil ist es einfach noch zu früh", sagte Cheftrainer Werner Margreiter. Eckert hatte sich im November 2001 einen Trümmerbruch des rechten Schienbeinkopfes zugezogen und fährt seit Dezember 2003 wieder Weltcup-Rennen. Für Andreas Ertl (Lenggries/45.) und Max Rauffer (Leitzachtal/47.) gaben deren hohe Startnummern jenseits der 60 keine besseren Platzierungen her.

Von Helen Scott-Smith und Marc Zeilhofer/DPA

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