Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hält nach einer Überprüfung aller Sicherheitspläne an den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City fest. Das IOC-Exekutivkomitee sei von den Sicherheitsplänen in der Olympiastadt sehr beeindruckt, sagte IOC-Generaldirektor Francois Carrard in Lausanne nach einer Videokonferenz mit dem Organisationsbüro in Salt Lake City. Die Olympischen Winterspiele finden vom 8. bis zum 24. Februar statt.
Hunderte Einsatzszenarien
Alle Einsatzpläne seien nach den Terroranschlägen in den USA neu begutachtet worden, sagte Carrard. Die Sicherheitsmaßnahmen seien sehr stark. Kurzfristig könne es aber noch zu tiefgreifenden Änderungen kommen. Im Gespräch sei in diesem Zusammenhang, den Luftraum über Salt Lake City während der Spiele vollständig zu sperren. Insgesamt gebe es Hunderte Einsatzszenarien für mögliche Zwischenfälle.
Weniger Wettkämpfe
Die 15 Mitglieder der IOC-Exekutive hatten zuvor beschlossen, dass bei den olympischen Sommerspielen 2004 in Athen die Zahl der Athleten strikt auf 10 500 und die der Wettkämpfe auf 300 begrenzt werden sollen. Entsprechende Vorschläge über Veränderungen des Wettkampfprogrammes im Vergleich zu Sydney 2000 sollen den internationalen Fachverbänden unterbreitet werden. Wie IOC-Sportdirektor Gilbert Felli weiter sagte, werde die Zahl von Frauenwettbewerben erhöht. Im Gegenzug müssten einige Verbände die Zahl von Wettkämpfen oder Athleten reduzieren.
Mehr Frauenwettkämpfe
So kann der Internationale Ringerverband (FILA) vier neue Wettbewerbe für das Frauenringen aufnehmen, muss aber im Gegenzug zwei der bisherigen Wettkämpfe aus dem Programm streichen. Der Welt-Schwimmverband FINA darf zwei zusätzliche Frauenmannschaften für Wasserball melden. Der Fußball-Weltverband FIFA darf nur zwei statt der geforderten vier zusätzlichen Mannschaften nach Athen schicken. Der Internationale Amateur-Boxverband AIBA soll künftig auf den Wettkampf in der höchsten Gewichtsklasse (Superschwergewicht/über 91 kg) verzichten und damit 26 Teilnehmer »einsparen«. Dem Internationalen Kanu-Verband (ICF) will das IOC 20, dem Judo- Weltverband IJF 14 Athleten weniger als in Sydney 2000 gestatten.
Dagegen werden der Taekwondo-Föderation (WTF) 24 zusätzliche Wettkämpfer zugestanden. Die Sportschützen dürfen 20 Starter weniger nach Athen entsenden. Die Aufnahme eines zusätzlichen Wettbewerbes soll nur genehmigt werden, wenn an anderer Stelle ein Wettkampf eingespart wird.
Tauziehen wieder olympisch
Tauziehen, das bereits von 1900 bis 1920 im Programm war, bekommt wieder den vorläufigen Status einer Olympia-Sportart. Dagegen wird die Internationale Bodybuilder-Föderation nach einer zweijährigen Probe nicht in die olympische Bewegung aufgenommen. Diese Entscheidung sei nicht unter dem Doping-Gesichtspunkt gefallen, versicherte Carrard.
10 504 Athleten in Athen
Bei den Olympischen Sommerspielen im vergangenen Jahr in Sydney hatten 10960 Athleten in 300 Wettbewerben um olympische Medaillen gekämpft. In Athen sollen es 10 504 Athleten sein. Die strikte Begrenzung begründete Felli unter anderem mit den Wünschen der übertragenden Fernsehanstalten.
Schnellere Doping-Verfahren
Die IOC-Exekutive beschloss ferner einfachere Verfahren, falls ein Sportler bei einem Doping-Test positiv getestet werden sollte. Eine Untersuchungskommission werde nur noch aus vier bis fünf Mitgliedern bestehen und die Untersuchung innerhalb von 24 Stunden abschließen. Innerhalb der folgenden zwölf Stunden werde dann das Exekutivkomitee eine Entscheidung vorlegen. Nach den Worten des medizinischen Direktors Patrick Schamasch bleibt es bei der Urin-Probe als letztem Beweis.