Regelmäßig aktualisiert die EU ihre Luftsicherheitsliste. Diese beruht auf Stellungnahmen der Flugsicherheitsexperten aus den Mitgliedstaaten in Zusammenarbeit mit der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) und den Empfehlungen der internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) in Montreal.
Auf der schwarzen Liste sind Fluglinien aufgeführt, die die internationalen Sicherheitsstandards nicht mehr erfüllen. Diese Airlines dürfen mit ihrem Fluggerät nicht mehr die EU-Staaten und die Schweiz anfliegen.
Unter der Überschrift "Liste der Luftfahrtunternehmen, denen in der Europäischen Union der Betrieb untersagt ist" werden die 117 Namen und die Drei-Letter-Codes der betroffenen Gesellschaften genannt. Dazu gehören auch pauschale Einflugverbote für Airlines der Länder wie Angola, Afghanistan, Kongo, Kirgisistan, Libyen, Nepal und Sudan.
Von Aurora Airlines bis Utair
Seit dieser Woche erscheinen auch 21 Luftfahrtunternehmen aus Russland auf der Liste. Denn das russische Luftfahrtbundesamt habe russischen Fluggesellschaften erlaubt, Hunderte Flieger in ausländischem Besitz ohne ein sogenanntes Lufttüchtigkeitszeugnis zu betreiben. Ein solches Airworthiness-Zertifikat ist eine Voraussetzung dafür, dass ein Flugzeug in Betrieb genommen werden darf.
"Die betreffenden russischen Luftfahrtunternehmen tun dies in dem Bewusstsein, dass sie gegen die einschlägigen internationalen Sicherheitsstandards verstoßen", sagte Adina Vălean, die EU-Verkehrskommissarin. "Dieses Vorgehen stellt nicht nur einen klaren Verstoß gegen das Abkommen über die internationale Zivilluftfahrt (Abkommen von Chicago) dar, sondern auch eine unmittelbare Bedrohung für die Flugsicherheit.".
Als Folge des Angriffskrieges gegen die Ukraine hatte die EU weitreichende Sanktionen gegen Russland verhängt, die auch die Versorgung mit Ersatzteilen und Ausrüstung für Flugzeuge in Russland untersagt. Laut EU-Angaben sind drei Viertel der russischen Verkehrsflugzeuge in der EU, den USA und Kanada produziert worden.
Die Entscheidung sei keine weitere Sanktion gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs, sondern ausschließlich aus Sicherheitsbedenken getroffen worden sei, argumentierte Vălean. Wegen der geltenden Sanktionen ist der EU-Luftraum bereits seit dem 27. Februar für alle Flugzeuge russischer Airlines gesperrt.
Quelle: https://transport.ec.europa.eu
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