Ein Passagierflugzeug der Fluggesellschaft Aeroflot ist wegen der internationalen Sanktionen gegen Russland auf Sri Lanka festgesetzt worden. In Moskau bestellte das Außenministerium deshalb am Freitag den Botschafter des Inselstaates im Indischen Ozean ein. Die Regierung von Sri Lanka solle die Situation schnellmöglichst klären, verlangte die russische Seite.
Das Flugzeug vom Typ Airbus A330 sollte russische Touristen zurück in die Heimat bringen, wurde aber am Donnerstag am Flughafen von Colombo bis mindestens zum 16. Juni festgesetzt. Auslöser war den Angaben nach ein Gerichtsbeschluss auf Antrag einer irländischen Leasingfirma, die Anspruch auf das Flugzeug erhebt. Zur Zahl der gestrandeten Passagiere wurden keine Angaben gemacht.
Diese russischen Airlines stehen ab sofort auf der schwarzen Liste der EU

Die Fluggesellschaft hat ihren Sitz auf der Insel Sachalin im Fernen Osten des Landes und betreibt eine Flotte von Regionalflugzeugen vom Typ De Havilland DHC-8 und neun Airbus A319 (Foto),
Sanktionen gegen Aeroflot und andere russische Airlines
Wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine haben nicht nur viele westliche Staaten ihren Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt; über 700 im Ausland geleasten Maschinen wurde die Zulassung entzogen. Moskau überführte diese Flugzeuge deshalb in ein eigenes russisches Register. Damit droht den Maschinen aber auf vielen Flugplätzen weltweit die Beschlagnahmung. Um dem zu entgehen, haben russische Fluglinien einige Jets mittlerweile von den Leasingfirmen gekauft. Dies gilt nicht als Verstoß gegen die Sanktionen.
Aeroflot bemühe sich um eine Rückführung der in Sri Lanka festsitzenden Passagiere, teilte die Gesellschaft am Freitag mit. Der Verkauf neuer Flugtickets nach Colombo wurde jedoch gestoppt.