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Wintersport Deutsche Skispringer hoffen auf versöhnlichen Tournee-Abschluss

Den Gesamtsieg machen Gregor Schlierenzauer und Andreas Kofler unter sich aus, auch ein Podestplatz ist in der Tournee-Wertung für die DSV-Adler außer Reichweite. Was bleibt, ist die Hoffnung auf ein gutes Ergebnis in Bischofshofen und die Erkenntnis, dass es noch ein weiter Weg zur absoluten Weltspitze ist.

Die Hauptrolle hatten bei der 60. Vierschanzentournee bisher Gregor Schlierenzauer und Andreas Kofler für sich gepachtet, doch die deutschen Skispringer haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, zumindest beim letzten Springen in Bischofshofen ein wenig ins Rampenlicht vorzudringen.

"Wir haben noch eine Chance auf den angestrebten Podestplatz. Die wollen wir nutzen", verkündete Bundestrainer Werner Schuster vor dem Finale. Die aufgrund starker Vorleistungen mit großen Erwartungen in die Tournee gestarteten Severin Freund und Richard Freitag haben beim ersten Saisonhöhepunkt zwar nicht enttäuscht, ihr Ziel bisher aber auch nicht erreicht.

"Was wir alle wollten, war um den Sieg mitzuspringen. Aber unsere Top-Leute haben die Tournee nicht konstant hinbekommen. Damit ist es eine nur minimal bessere Gesamtsituation als im Vorjahr", bilanzierte Schuster.

Freitag noch zu jung, Freund einen Schritt weiter

Der Chefcoach vermisst bei seinen Vorzeigespringern noch den "Killer-Instinkt", den Spitzenreiter Schlierenzauer und sein um 17 Punkte zurückliegender Verfolger Kofler seit Jahren haben. "Dieser Schritt fehlt definitiv noch. Dass die Top-Leute so stabil und fundiert sind, dass sie mit dem Selbstverständnis in die Tournee gehen: Heuer bin ich stark genug, dass ich vom ersten Wettbewerb weg um den Sieg mitspringen will", analysierte Schuster.

Von Freitag, der seine erste volle Weltcupsaison springt, hatte er dies noch nicht erwartet. "Beim Richie wäre das vermessen gewesen, dafür ist er noch zu jung. Immerhin sehe ich bei ihm einen eindeutigen Trend nach oben. Vielleicht wird er in Bischofshofen noch belohnt", erklärte Schuster und fügte hinzu: "Für Severin ist es schade, weil er schon einen Schritt weiter ist und es gut begonnen hatte. Aber der Tag in Innsbruck hat nicht reingepasst."

Freund: Attacke in Bischofshofen 

Der Absturz am Bergisel kostete Freund die Chance auf den dritten Platz im Gesamtklassement, denn der Rückstand von mehr als 30 Punkten auf den entthronten Titelverteidiger Thomas Morgenstern ist zu groß. Die Enttäuschung von Innsbruck war bei dem 23-Jährigen dennoch schnell verflogen. "Ich muss das einfach schlucken. Es ist gut, dass es sofort weiter geht. Da kommt man nicht ins Grübeln. In Bischofshofen möchte ich wieder angreifen", sagte Freund.

Für ganz vorne hätte es ohnehin nicht gereicht, dafür trumpften Schlierenzauer und Kofler zu stark auf. Das Austria-Duo macht den Gesamtsieg unter sich aus, nachdem der Japaner Daiki Ito in Innsbruck bei katastrophalen Bedingungen springen musste und um seine Chance auf eine gute Platzierung im Gesamtklassement gebracht wurde.

Schlierenzauer oder Kofler?

Nun spricht alles für Schlierenzauer, der einen komfortablen Vorsprung hat. 17 Punkte sind zwar viel, aber die Möglichkeit, Gregor abzufangen, besteht. Ich werde es probieren. Der Bessere gewinnt, der andere kann sich dann auch nicht auf den Kopf stellen", sagte Kofler.

Anders als der 27-Jährige, der vor zwei Jahren triumphierte, hat Schlierenzauer die Tournee noch nie gewonnen. Der ist daher bis zum Schluss auf der Hut: "So groß kann der Vorsprung gar nicht sein, dass man sich sicher fühlen könnte. Erst wenn ich nach dem allerletzten Sprung auch noch vorne bin, kann ich feiern."

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