Die Deutsche Bahn hält nach eigenen Angaben an der Bahncard fest. Der Konzern dementierte einen Medienbericht, wonach die Rabattkarte eingestellt werden soll. "Die Deutsche Bahn weist die Behauptung des Hessischen Rundfunks, wonach die Bahncard abgeschafft werden soll, als dreiste Falschmeldung zurück", erklärte der Staatskonzern. Zu weiteren Meldungen über Veränderungen im Fernverkehr will sich die Bahn noch im Laufe des Tages äußern.
HR Info hatte unter Berufung auf eine vertrauliche Vorlage für den Aufsichtsrat berichtet, dass auch die Streichung aller Nachtzüge im Gespräch sei. Die Abschaffung der Bahncard wolle sich das Management bei der Sitzung des Gremiums am 10. Dezember genehmigen lassen. Sie solle zu einem Kundenkonto umgewandelt werden, das nur noch "Rabatte gemäß Auslastung eines Zuges und individuelle Rabatte nach Kundenumsatz" garantiere, also für Großkunden und Vielfahrer. Damit reagiere die Bahn auf Qualitätsmängel im Fernverkehr und auf die erstarkte Konkurrenz durch Fernbusse.
Der Staatskonzern will dem Bericht zufolge im Fernverkehr drastisch sparen und die Kosten bis 2019 um 1,5 Milliarden Euro senken. Unwirtschaftliche Linien sollten eingestellt und die Nachtzüge nur noch "abhängig vom Optimierungspotential" weitergeführt werden. Der Umsatzverlust durch die Fernbuskonkurrenz werde mit mittelfristig 240 Millionen Euro pro Jahr beziffert. 2014 seien es rund 120 Millionen.