Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten? Das mit den 90 Minuten stimmt angesichts von Nachspielzeiten und Verlängerungen ohnehin nur bedingt. Nun kratzt eine österreichische Firma auch am ersten Teil von Sepp Herbergers berühmter Fußball-Weisheit: Die Firma Rasenreich aus Wien stellt tatsächlich eckige Fußbälle her.
"Corpus" heißt das ungewöhnliche Spielgerät, das allerdings nicht für den Wettkampf, sondern ausschließlich für Trainingszwecke entwickelt wurde. "Wer unter erschwerten Bedingungen trainiert, ist besser im Wettkampf," erklärt Rasenreich-Gründer Johannes Anderl die Idee hinter der Erfindung.
Während ein normaler Fußball ziemlich berechenbar über den Rasen rollt, ist das hoppelnde Spielgerät von Rasenreich wesentlich schwieriger mit dem Fuß zu kontrollieren. "Der Corpus trainiert koordinative Fähigkeiten, Technik, Reaktions- und Handlungsschnelligkeit", erläutert Anderl, der früher als Produktentwickler für Nike an Golfbällen und anderen Sportgeräten tüftelte.
Rasenreich ist im Profi-Fußball etabliert
Im Profibereich findet der Hoppel-Ball, den es in einer ovalen und einer dreiecksförmigen Variante gibt, bereits Anklang. Zahlreiche europäische Profi-Teams setzen den Corpus im Training ein, aus der Bundesliga nutzen unter anderem Hertha BSC und Bayern München das Spielgerät.
Nun wollen die Rasenreich-Macher ihr Produkt auch im Breitensport etablieren. "Das Training eignet sich für jedes Spielniveau - von Profis über Amateure bis Hobbyspieler", sagt Anderl. "Besonders sinnvoll ist es im Nachwuchsbereich, weil da die koordinativen Grundlagen gelegt werden." Die Rasenreich-Bälle entsprechen von Gewicht und Verarbeitung einem normalen Fußball und sind fair produziert - kosten aber auch 89 Euro das Stück.
Die Bekanntheit des Corpus dürfte am Dienstagabend sprunghaft steigen, denn dann präsentiert Anderl sein Spielgerät in der "Höhle der Löwen". Unabhängig von einem möglichen Löwen-Deal hat Rasenreich eine Kickstarter-Kampagne gestartet, um Unterstützer für zwei neue Modelle zu gewinnen.
