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Lufthansa macht nach verlustreichen Corona-Jahren Gewinn
STORY: Die Lufthansa ist zurück - so zumindest hat es Konzernchef Carsten Spohr am Freitag auf der Jahrespressekonferenz der Fluglinie formuliert. Im Fokus: Die Vorstellung des bereinigtes Betriebsergebnis für das Jahr 2022. Rund 1,5 Milliarden Euro - nach einem Defizit von 1,7 Milliarden Euro im Jahr zuvor. "Es gab in den letzten 20 Jahren nur fünf Jahre und in der gesamten Unternehmensgeschichte überhaupt nur sieben Jahre, in denen wir ein besseres Ergebnis haben vorstellen können. Ich glaube, dass ist auch ein Beleg - nicht nur für die hohe Qualität unseres Ergebnisses per se - sondern auch für den dahinter liegenden erfolgreichen Turnaround. Denn im Vorjahr lag unser Adjusted EBIT noch bei minus 1, 7 Milliarden Euro, im Krisenjahr 2020 sogar bei minus 5, 4 Milliarden Euro. Vor fast drei Jahren hatte der Konzern noch kurz vor der Insolvenz gestanden. Zugesagte Staatshilfen in Höhe von rund neun Milliarden Euro haben die Fluggesellschaft vor der Bruchlandung gerettet. Die Linie will nun noch höher hinaus. Die Nachfrage werde steigen, ebenso die Ticketpreise. Das Flugangebot allerdings werde wegen Produktionsstaus bei den Flugzeugbauern und wegen des Mangels an Einbauteilen limitiert bleiben, so Spohr, dessen Vertrag in dieser Woche vorzeitig bis 2028 verlängert worden ist. Und: "Wir sind fest entschlossen, bei der Verbesserung der Nachhaltigkeit des Luftverkehrs voranzugehen. Weil wir unsere ambitionierten Klimaschutzziele erreichen wollen. Bis 2030 wollen wir unsere Netto-CO2-Emissionen um die Hälfte reduzieren und bis zum Jahr 2050 gänzlich CO2 neutral arbeiten." Die Lufthansa werde knapp zwei Dutzend neue, verbrauchsärmere Langstreckenflugzeuge anschaffen. Der Vorstand habe beschlossen, von Airbus zehn A350-1000 und fünf A350-900 zu kaufen sowie von US-Konkurrent Boeing sieben Dreamliner-Modelle 787-9, so Spohr. Der Listenpreis dafür beträgt umgerechnet mehr als sieben Milliarden Euro. Die Maschinen sollen ab Mitte des Jahrzehnts ausgeliefert werden und ältere Flugzeuge mit vier Triebwerken ersetzen. So viel Optimismus blieb an der Börse nicht folgenlos. Der Wert der Lufthansa-Aktie legte nach Spohrs Ausführungen zweitweise um mehr als sechs Prozent zu. Das Wertpapier kostete damit das erste Mal seit 2020 wieder mehr als zehn Euro.