Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar ungewöhnlich moderat um 253.000 auf 3,659 Millionen gestiegen (West: +152.000; Ost: +101.000). Die Quote erhöhte sich gegenüber Dezember 2007 um 0,6 Prozentpunkte auf 8,7 Prozent, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Dazu erklärte BA-Chef Frank-Jürgen Weise: "Die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt setzt sich fort." Laut Weise hält zudem das Beschäftigungswachstum an und die Arbeitskräftenachfrage bleibt auf hohem Niveau stabil. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Menschen ohne Job um 625.000.
Milder Winter half der Baubranche
Die Zahl der Arbeitslosen sei im Januar weniger stark gestiegen als üblich, sagte Weise. Im Durchschnitt lege sie um 341.000 zu. Eine Ursache für den moderaten Anstieg ist das relativ milde Wetter und das neue Saisonkurzarbeitergeld. Dadurch gab es in den " Außenberufen", zum Beispiel am Bau, weniger Entlassungen als üblich. Saisonbereinigt rechneten befragte Banken-Volkswirte im Schnitt mit einem Rückgang um 48.000.
Im Anschluss an die Arbeitsmarktzahlen präsentieren die Bundesregierung, die großen Wirtschaftsverbände und die Bundesagentur in Nürnberg ihre Ausbildungsbilanz für 2007. Wie die Nachrichtenagentur Reuters vorab erfuhr, hat die Wirtschaft im vorigen Jahr 88.900 neue Ausbildungsplätze angeboten. Sie hat damit ihre Zusage von 60.000 neuen Stellen weit übertroffen.
Lehrstellenlücke bleibt
Dennoch blieb bei Jahresbeginn eine Lehrstellenlücke. Mitte Januar gab es den Angaben zufolge nach Zahlen der Bundesagentur noch 11.300 unversorgte Ausbildungsbewerber bei 4200 offenen Lehrstellen. Die rechnerische Lücke von 7100 Plätzen fiel damit deutlich geringer aus als im Jahr zuvor (15.700).