Frauen im Beruf haben laut einer Studie weiterhin nicht die gleichen Chancen wie Männer. So liege der Frauenanteil in den Führungsetagen privatwirtschaftlicher Betriebe nur bei rund 16 Prozent, teilte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Freitag in Berlin mit. Das ergab eine repräsentative Befragung des Emnid-Instituts von 500 Betrieben. Seit Sommer 2001 habe sich nicht viel geändert. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer erneuerte deshalb ihre Forderung nach einem Gleichstellungsgesetz.
Im Sommer 2001 konnte sich der DGB mit dieser Forderung nicht durchsetzen. Die Bundesregierung und Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft einigten sich damals auf eine freiwillige Vereinbarung zur Förderung der Chancengleichheit in der Privatwirtschaft. Zu den Zielen gehörten, die Ausbildungsperspektiven für Frauen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Zudem sollten Frauen in bisher unterrepräsentierten Bereichen gefördert und der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen verringert werden.
Laut der jetzt vorgelegten Studie unter Beteilung der Freien Universität (FU) Berlin hat sich in 70 Prozent der befragten Unternehmen der Frauenanteil in den vergangenen drei Jahren nicht verändert. Er betrage im Durchschnitt rund 38 Prozent, sagte Engelen-Kefer. Der Anteil von Frauen an den Auszubildenden in technischen Berufen sei ebenfalls mit 9 Prozent in etwa gleich geblieben. Leichte Verbesserungen vor allem in Sachen flexible Arbeitszeiten gebe es in Betrieben mit einem hohen Frauenanteil und aktiven Betriebsräten. Die freiwillige Vereinbarung aus dem Sommer 2001 reiche nicht aus, um breite Änderungen zu erreichen, sagte Engelen-Kefer.