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Arbeitsmarkt Schlechte Chancen für Migranten

Ausländer sind besonders von Arbeitslosigkeit betroffen, und zwar doppelt so stark wie Deutsche ohne Migrationshintergrund. Laut aktuellem Regierungsbericht fehlt es vor allem an einem: der nötigen Ausbildung.

Die bundesweit 15 Millionen Menschen aus Zuwandererfamilien sind in der Schule und auf dem Arbeitsmarkt weiterhin deutlich benachteiligt. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), hat daher stärkere Anstrengungen zur beruflichen Qualifizierung jugendlicher Migranten gefordert. "Wir können auf kein Talent verzichten", sagte die Staatsministerin in Berlin bei der Vorstellung des siebten Berichts zur Lage der Ausländer in Deutschland.

40 Prozent ohne Berufsabschluss

Danach verbleiben rund 40 Prozent der ausländischen Jugendlichen ohne jegliche berufliche Qualifizierung. Daher sei auch ihr Risiko, arbeitslos zu werden, doppelt so hoch wie bei Deutschen ohne Migrationshintergrund. Ein wesentlicher Grund dafür seien fehlende oder unzureichende berufliche Abschlüsse. Insgesamt hätten fast 40 Prozent aller erwerbstätigen Migranten keinen Berufsabschluss.

"Wir müssen die Bildungssituation junger Migrantinnen und Migranten deutlich verbessern", forderte Böhmer. Sie verwies dazu auf eine Reihe von Maßnahmen aus dem Nationalen Integrationsplan, etwa die frühe Sprachförderung in Kindergärten und Schulen, die verbesserte Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften und einen erleichterten Zugang für ausländische Jugendliche zum Bafög.

Die Staatsministerin beklagte besonders die geringe Ausbildungsquote bei jugendlichen Migranten. Sie sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken, sagte Böhmer. Während 2005 noch 23,7 Prozent der zugewanderten Jugendlichen zwischen 18 und 21 Jahren eine Ausbildung absolvierten, waren es 2006 nur noch 23 Prozent. Sie werte dies als Alarmzeichen, sagte Böhmer.

AP/DPA AP DPA

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