12. September 2005
Der Marburger Bund (MB) schert aus der Verhandlungs-Kooperation mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di aus. Er fordert für die Mediziner an Universitätskliniken und kommunalen Krankenhäusern einen separaten Ärztetarif und 30 Prozent höhere Gehälter. Den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD), den Verdi mit dem Bund und den kommunalen Arbeitgebern als Nachfolger des Bundesangestelltentarifs (BAT) ausgehandelt hatte, lehnt der MB ab.
Mitte Oktober
Die VKA empfiehlt den kommunalen Kliniken, den TVöD für die Mediziner anzuwenden.
9. Dezember
Bei einer Urabstimmung votieren 98,7 Prozent der beteiligten Ärzte kommunaler Krankenhäuser für einen Arbeitskampf.
19. Dezember
Der Marburger Bund kündigt an, dass der BAT fristgerecht zum 31.12. gekündigt werde.
8. März
Erstmals setzen sich MB und VKA in Erfurt zu Tarifverhandlungen zusammen.
10. April
Der MB reicht gegen die VKA Verbandsklage beim Arbeitsgericht Köln ein. Damit wehrt sich der Ärztebund gegen die "Zwangsüberführung" seiner Mitglieder in den TVöD. Eine gerichtliche Entscheidung steht aus.
9. Juni
Der MB bricht die Tarifverhandlungen ab.
16. Juni
Der Marburger Bund und die Tarifgemeinschaft deutscher Länder einigen sich auf einen Tarifvertrag für die Ärzte an Unikliniken.
24. Juni
Bei der Urabstimmung votieren 97,1 Prozent der Teilnehmer für einen Arbeitskampf.
26. Juni
Die Streiks beginnen.
7. Juli
MB und VKA treffen sich in Düsseldorf zu Verhandlungen.
11. Juli
Die Tarifverhandlungen werden ergebnislos vertagt.
17. Juli
Zu Beginn der vierten Streikwoche setzen MB und VKA die Tarifverhandlungen in Düsseldorf fort.
18. Juli
Der Marburger Bund erklärt die Verhandlungen für gescheitert. Die Streiks werden fortgesetzt und ausgeweitet.
25. Juli
Die Arbeitgeber lehnen eine Schlichtung mangels Erfolgsaussicht ab.
31. Juli
Die Arbeitgeber beginnen Verhandlungen mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der dbb tarifunion. Es soll eine Einigung für alle rund 400.000 Beschäftigten an kommunalen Krankenhäusern gefunden werden, nicht nur für die 70.000 Ärzte.
1. August
Arbeitgeber und Gewerkschaften geben eine Einigung bekannt. Der MB lehnt ab und verschärft den Arbeitskampf.
4. August
Die Arbeitgeber fordern den MB zu neuen Verhandlungen auf.
8. August
Die Ärztegewerkschaft nimmt die Gesprächseinladung der Arbeitgeber an, fordert aber zugleich ein neues Angebot.
14. August
Zu Beginn der achten Streikwoche nehmen MB und VKA ihre Tarifverhandlungen in Düsseldorf wieder auf.
17. August
Nach fast acht Wochen Streik und einer mehr als 30-stündigen Sitzung erzielen Arbeitgeber und Ärztegewerkschaft eine Einigung.