Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Oktober erneut gesunken. Sie nahm um 55.100 auf 4.151.800 ab, berichtete die Bundesanstalt für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg. Das waren aber immer noch 222.000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 10,0 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 9,4 Prozent gelegen.
Der Vorstandsvorsitzende der Bundesanstalt für Arbeit, Florian Gerster, sagte, der Rückgang der Arbeitslosenzahlen sei stärker ausgefallen als erwartet. Von einer grundlegenden Wende auf dem Arbeitsmarkt könne aber noch keine Rede sein. Dafür müsse auch die Beschäftigung steigen. Durch die Reformen am Arbeitsmarkt hätten sich allerdings die Voraussetzungen dafür verbessert, dass bei einem Anspringen der Konjunktur Arbeitsplätze schnell besetzt werden könnten. Keine Anzeichen für eine konjunkturelle Belebung des Arbeitsmarktes sieht derzeit auch der Leiter der Abteilung Economic Research bei der Commerzbank, Ralph Solveen. "Bei den Oktoberzahlen wirken sich allenfalls die Hartz-Gesetze zur Arbeitsmarktreform aus", betonte der Analyst.
Leichter Rückgang auch saisonbereinigt
Der überdurchschnittliche Rückgang der Arbeitslosenzahl im Oktober ist laut Gerster nicht nur auf die Herbstbelebung zurückzuführen, sondern auch saisonbereinigt nachweisbar. Um jahreszeitliche Einflüsse bereinigt errechnete die Bundesanstalt einen Rückgang um 12.000 auf 4,380 Millionen. Die Abnahme fiel im Osten mit 9000 drei Mal so hoch aus wie im Westen mit 3000.
In den alten Ländern waren im Oktober 2.638.000 Menschen ohne Beschäftigung. Das waren 15.000 weniger als im September, aber 188.000 mehr als im vergangenen Jahr. Im Osten ging die Zahl der Erwerbslosen binnen Monatsfrist um 40.100 auf 1.513.800 zurück. Das waren aber noch 34.100 mehr als vor einem Jahr.