AKW-Störfall Vattenfall räumt Probleme ein

Im November 2006 soll ein Störfall im schwedischen AKW Forsmark fast eine Kernschmelze ausgelöst haben. Nun hat die Betreiberfirma Vattenfall erstmals Probleme eingeräumt. Unterdessen hat es in einem russischen Atomkraftwerk einen Störfall gegeben.

Erstmals nach dem ernsten Störfall im schwedischen Atomkraftwerk Forsmark hat der Betreiber Vattenfall Sicherheitsprobleme eingeräumt. Der für Forsmark zuständige Unternehmensvertreter Göran Lundgren sagte im schwedischen Rundfunksender SR, man habe unter anderem wegen "starken Belastungen" durch hohe Produktion und Modernisierungsarbeiten "nicht immer alle Sicherheitsfragen so behandelt, wie es sein sollte".

Er reagierte damit auf massive Kritik durch Forsmark-Beschäftigte und die Einleitung staatsanwaltlicher Ermittlungen gegen Forsmark zu einem als ernst eingestuften Störfall im vergangenen Juli. Dabei hatte ein Kurzschluss Teile des Sicherheitssystems am Reaktor 1 außer Betrieb gesetzt.

Zwei Notstromaggregate waren nicht wie vorgesehen angesprungen. AKW-Mitarbeiter kritisierten in einem internen Bericht einen langfristigen "Verfall der Sicherheitskultur" wegen des Strebens nach möglichst hoher Kapazitätsauslastung.

Russischer Atomreaktor vom Netz genommen

Auch in Russland ist jetzt ein Atomreaktor an der Wolga nach einem technischen Problem automatisch vom Netz genommen worden. Auf dem Reaktorgelände in der Nähe der Stadt Saratow seien keine erhöhten Strahlenwerte gemessen worden, teilte der Zivilschutz mit. Nach ersten Erkenntnissen soll ein Fehler im automatischen Reaktorschutzsystem bemerkt worden sein. Russische Atomreaktoren werden gelegentlich wegen Unregelmäßigkeiten beim Betrieb vorübergehend vom Netz genommen.

DPA
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