Asien SARS und kein Ende

Die Lungenseuche SARS trifft die asiatische Wirtschaft immer härter: Hunderte Flüge nach Hongkong wurden gestrichen, asiatische Vertreter von der Schweizer Uhrenmesse ausgeschlossen.

Die Lungenseuche SARS trifft die Wirtschaft in Fernost immer härter. Fluggesellschaften in Hongkong strichen nach einer neuerlichen Reisewarnung der WHO ein Fünftel ihrer Flüge. Der Asiatische Fußballverband (AFC) verschob Qualifikationsspiele für die Olympischen Spiele 2004, zahlreiche weitere Sportveranstaltungen wurden aus Angst vor der Krankheitsausbreitung abgesagt. Thailand meldet einen deutlichen Rückgang bei Hotelbuchungen.

Fast ein Viertel der Flüge gestrichen

Von 550 geplanten Flügen zum und vom Flughafen Chek Lap Kok in Hongkong fielen am Donnerstag 98 aus, wie Flughafensprecherin Chris Donnolley am Freitag mitteilte. Die beiden Fluglinien der Sonderzone, Cathay Pacific Airways und Dragonair, reduzierten ihr Angebot deutlich. Am Freitag wurden zunächst 72 Passagierflüge gestrichen, nach Angaben der Flughafenleitung könnten es bis zum Abend noch mehr werden. British Airways stellte vorübergehend den direkten Flugverkehr zwischen London und Hongkong ein. Malaysia Airlines hat sechs Verbindungen nach Hongkong und Singapur aus dem Programm genommen. Wie Donnolley mitteilte, stieg die Zahl der Flugausfälle gegenüber 100 in der Vorwoche auf 300 in der nun zu Ende gehenden. Die Reisebranche leidet zudem unter der Irakkrise.

Auch Thailand leidet

Betroffen ist auch die thailändische Tourismusindustrie. Wie ein Sprecher am Freitag mitteilte, gingen die Hotelbuchungen um im März um bis zu 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Dies sei vor allem auf die Angst vor SARS zurückzuführen. Der Irak-Krieg habe bislang kaum Auswirkungen auf den Tourismus in Thailand gehabt.

Bisher 80 Todesopfer

Mehr als 80 Menschen fielen dem Schweren Akuten Atemwegsyndrom (SARS) bislang in Asien und Kanada zum Opfer, weltweit erkrankten mehr als 2.200. In Hongkong starben bislang 17 Menschen an SARS, 743 Krankheitsfälle wurden bekannt.

Asiatische Geschäftsleute von Messe ausgeschlossen

Die Schweizer Gesundheitsbehörden schlossen unterdessen asiatische Geschäftsleute von der Weltmesse für Uhren aus. Frederick Lam vom Hongkong Trade Development Council nannte die Auflagen der Schweizer Behörden für Messeteilnehmer aus SARS-Risikostaaten "völlig inakzeptabel". Die Delegation von Hongkong ziehe sich deshalb von der Messe zurück. Laut Lam werden Schadenersatzklagen gegen Schweizer Behörden erwogen. An der Messe wollten 331 Firmen aus Hongkong teilnehmen.

Fußballspiele fallen aus

Der AFC verschob die Qualifikationsspiele Hongkong gegen Sri Lanka und Taiwan gegen Singapur. "Es ist unsere Verantwortung, Spieler, Fans und Funktionäre vor der Lungenseuche zu schützen", sagte AFC-Generalsekretär Peter Velappan am Freitag.