Der neue Bahnchef Rüdiger Grube fordert für sein Unternehmen eine Befreiung von der Mehrwert- und Mineralölsteuer nach dem Vorbild der Fluggesellschaften. "Die Bahn ist das umweltfreundlichste Verkehrssystem von allen, wird aber erheblich benachteiligt", sagte Grube der Zeitung "Bild am Sonntag". "Wir müssen Mehrwertsteuer zahlen, die Fluglinien aber nicht. Wir zahlen Treibstoffsteuer, die auf Kerosin nicht erhoben wird. Ich werde stark dafür kämpfen, dass die Bahn hier künftig gleich behandelt wird."
Schon Grubes Vorgänger Hartmut Mehdorn hatte die Steuerbelastung der Bahn immer wieder zum Thema gemacht. Die Fluggesellschaften hielten dem entgegen, die Luftfahrt sei der einzige Verkehrsträger, der seine Infrastruktur über Gebühren komplett selbst finanziere - also ohne Steuergelder.
Grube setzt nach eigenen Worten darauf, dass auf diese Weise ein deutlich höherer Anteil des Güterverkehrs auf die Schiene verlagert und der Straßenverkehr entlastet werden könnte. Den Kampf mit der mächtigen Speditionswirtschaft wolle er gerne aufnehmen.
Grube kündigte zudem an, er wolle vermeiden, dass die Bahn in der Wirtschaftskrise staatliche Hilfen in Anspruch nehmen müsse. "Die Bahn muss auch in der Krise ein wirtschaftlich profitables Unternehmen sein. Ich werde dafür sorgen, dass die Deutsche Bahn nicht zum Staat gehen und um Hilfen bitten muss."
AP/DPA