BÖRSE Zoff bei MobilCom

Der Hauptgesellschafter France Telecom wirft MobilCom rechtswidrige Geschäfte bei der Finanzierung von Aktienzukäufen vor. Die Aktie fiel daraufhin um zehn Prozent.

Im Streit der Hauptgesellschafter des Telekom-Unternehmens MobilCom hat der zweitgrößte Aktionär France Telecom dem Unternehmen rechtswidrige Börsengeschäfte vorgeworfen. Einem einem Zeitungsbericht der »Financial Times Deutschland« (FTD) zufolge, hat nach Darstellung von France Telecom das deutsche Telekomunternehmen den jüngsten Kauf von knapp fünf Prozent der MobilCom-Aktien durch die Ehefrau von MobilCom-Chef und -Gründer Gerhard Schmid finanziert. Ein Mobilcom-Sprecher wies die Vorwürfe zurück.

Unabhängige Untersuchung

In dem Zeitungsbericht heißt es weiter, dass MobilCom einer nahestehenden Firma Geld gezahlt hat, über welche die Ehefrau Sybille Schmid-Sindran dann die Mobilcom-Aktien erworben haben soll. Die FTD berichtete weiter, dass während der am Mittwoch bis in die Nachtstunden dauernden, außerordentlichen Aufsichtsratssitzung, die zwei Vertreter von France Telecom eine unabhängige Untersuchung der Vorwürfe verlangt haben. Erst Donnerstag Vormittag gab dann der MobilCom-Aufsichtsrat bekannt, das geplante Aktienoptionsprogramm zur Händlermotivation durch einen neutralen Gutachter prüfen zu lassen. Das Programm, mit einem Volumen von bis zu 3,6 Millionen Aktien steht unter der vollständigen Kontrolle einer von Sybille Schmid geführten Firma.

Vorwürfe bestätigt

»Das ist so nicht richtig. Das ist ein wenig komplizierter«, kommentierte darauf MobilCom-Sprecher Matthias Quaritsch den Zeitungsbericht. Er bestätigte zugleich, dass die Vorwürfe Gegenstand der Aufsichtsratssitzung waren, sagte aber nichts über die Ergebnisse des Treffens. Er würde die Ergebnisse noch nicht kennen, sagte Quaritsch. Ein MobilCom-Sprecher war zuvor von der Zeitung mit den Worten zitiert worden: »MobilCom hat Frau Schmid kein Geld zum Aktienkauf gegeben. Das wäre illegal, und das würde MobilCom nie tun.«