Gutes Netz, starker Service und schnelle Verbindung - dafür musste man früher viel Geld auf den Tisch legen. Doch längst haben sich auch im Mobilfunk die Discounter etabliert. Die Experten von "Connect" haben nun geprüft, welcher Anbieter das beste Paket aus gutem Empfang und schneller Internetgeschwindigkeit bietet.
Das Ergebnis ist eindeutig: Als einziger Anbieter erreicht Aldi Talk eine "sehr gute" Gesamtnote. Auf Platz zwei landen der zu 1&1 gehörende Anbieter Drillisch, der mehrere Marken wie Simply, Smartmobil oder WinSIM vertreibt. Platz drei erreichen die Telefónica-Angebote der Konzernmutter 1&1, beide Anbieter werden als "gut" bewertet. Auf den Plätzen vier und fünf kommen mit Otelo (Vodafone) und blau (O2) zwei ebenfalls gute Discounter-Angebote der Netzbetreiber selbst. Der Testsieger aus dem letzten Jahr, Mobilcom-Debitel, ist hart abgestürzt, es reicht nur für ein "befriedigendes" Ergebnis.
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Überraschungssieger O2-Netz
Die größte Überraschung im Test ist das Abschneiden des O2-Netzes: Seit dem Zusammenschluss mit E-Plus kämpfte die Telefónica jahrelang mit Empfangs- und Geschwindigkeitsproblemen. Die scheinen überwunden, attestiert nun "Connect" - und vergibt dem Konzern den Titel "Bester Netzbetreiber für Discounter-Angebote". Die Telefónica habe spürbar nachgelegt, so das Urteil der Tester.
Anders als früher wurde beim Test deutlich mehr Wert auf die LTE-Verbindung gelegt. Obwohl die Discounter-Angebote alle in der Spitzengeschwindigkeit gedrosselt sind, profitieren sie klar vom Zugang zum modernen Mobilfunkstandard. Der einfache Grund: Das alte UMTS-Netz wird immer mehr zurückgebaut, LTE sorgt selbst mit reduzierter Geschwindigkeit für besseren Empfang und schnellere Übertragungsraten. Der Effekt ist so spürbar, dass die Angebote von 1&1 und Klarmobil im Vodafone-Netz wegen des fehlenden LTE-Zugangs nur "ausreichend" abschnitten.
So wurde getestet
Für die Bewertung betrachtete "Connect" sowohl die allgemeine Netzabdeckung als auch die tatsächlich erreichten Übertragungsgeschwindigkeiten. Dazu nutzte der "Connect"-Partner Umlaut einen Crowdsourcing-Ansatz, bei dem bestimmte Smartphone-Apps im Hintergrund - natürlich mit Zustimmung der Nutzer - zwischen April und September gelegentlich die aktuelle Verbindung testeten. Auf diese Weise konnte man über 1,6 Millionen reale Messwerte über nahezu das gesamte Bundesgebiet sammeln.
Trotzdem ist das Ergebnis nicht vollständig repräsentativ: Weil für ein statistisch belastbares Ergebnis eine Mindestanzahl von Messwerten benötigt wird, konnten manche Anbieter sowie bestimmte Netz-Angebote nicht ausreichend viele Messergebnisse erreichen. Aus diesem Grund wurden der Telekom-Discounter Congstar sowie Angebote von Mobilcom-Debitel im O2-Netz und Klarmobil im D1-Netz von der Bewertung ausgenommen.
Quelle: Connect (Print)