Der erst seit zehn Monaten amtierende Karstadt-Quelle-Chef Christoph Achenbach hat seinen Posten niedergelegt, wie das Unternehmen in einer Ad-Hoc-Meldung mitteilt. Nachfolger soll informierten Kreisen zufolge Finanzvorstand Harald Pinger werden.
Achenbach soll in der Nacht eine Vereinbarung über seinen Rücktritt unterzeichnet haben, hieß es aus ihm nahe stehenden Kreisen. Wie es weiter heißt, habe Achenbach mit seiner Entscheidung angesichts des anhaltenden öffentlichen Drucks einen Schlussstrich ziehen wollen.
Pinger soll Nachfolger Achenbachs werden
Der voraussichtliche Nachfolger Pinger war erst im Oktober von Aufsichtsratschef Thomas Middelhoff vom Industriegase-Hersteller Messer Griesheim geholt worden.
Spekulationen um die Ablösung des Karstadt-Quelle-Chefs kursierten seit Wochen. Aus dem Umfeld des Unternehmens hatte es geheißen, es gebe Zweifel, ob Achenbach die nötige Sanierung des angeschlagenen Handelskonzerns zum Erfolg bringen könne. Die Personalquerelen erschweren nach Angaben aus Londoner Finanzkreisen inzwischen auch die Finanzierung des Konzerns.
Die Aktien von Karstadt-Quelle reagierten im vorbörslichen Geschäft mit Kursgewinnen von 2,5 Prozent auf die Nachricht. "Der Rücktritt von Achenbach wäre nach den Querelen in der Vergangenheit positiv zu sehen", sagte Thorsten Peiffer, Händler beim Broker Lang & Schwarz. "Die Anleger versprechen sich von einem Nachfolger eine schnellere Sanierung des Warenhauskonzerns", ergänzte er.