Bei der Mitarbeiterbefragung der Deutschen Post soll es zu Manipulationen gekommen sein, berichtet der "Businessinsider". So sollen Führungskräfte des ehemaligen Staatskonzerns Fragebögen selbst ausgefüllt haben. Laut der Recherchen habe eine leitende Angestellte aus Bremen die Befragungsunterlagen von dauerhaft krank geschriebenen Kollegen einfach selbst ausgefüllt, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Zu ähnlichen Vorfällen soll es auch in Nordhessen gekommen sein. Insgesamt habe es rund 1000 frisierte Fragebögen gegeben.
Offenbar hat die Post bereits Konsequenzen aus der Befragung gezogen und mehrere Führungskräfte beurlaubt. Ob es zu Kündigungen gekommen ist, ist nicht bekannt.

Deutsche Post räumt "Auffälligkeiten" ein
Auf Nachfrage des "Businessinsider" räumte ein Sprecher der Deutschen Post Unregelmäßigkeiten ein: "Im Rahmen routinemäßiger Prüfungen der Plausibilität von Rückmeldungen wurden durch den beauftragten Dienstleister (…) erstmals in einzelnen Niederlassungen in Deutschland Auffälligkeiten bei einigen Antwortbögen festgestellt." Laut der Post seien diese Fragebögen nicht in die Auswertung aufgenommen worden. Insgesamt liege der Anteil dieser Fragebögen im "geringen einstelligen Prozentbereich", so dass "ein repräsentatives und aussagefähiges Ergebnis für die Befragung 2019" dennoch möglich sei. Die Post prüfe nun, inwieweit solche Eingriffe vermieden werden können. Noch liegen die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung 2019 nur intern vor, sie sollen aber im Geschäftsbericht im Frühjahr veröffentlicht werden.
Regelmäßige Mitarbeiterbefragungen sind in den großen Unternehmen in Deutschland Alltag. Mindestens einmal im Jahr werden Angestellte über die eigene Arbeit und die Sicht auf das Unternehmen befragt. "Umfragen sind ein ideales Frühwarnsystem, wenn Arbeitsabläufe haken oder Führungskräfte nicht motivieren", sagte Mandy Rehmann von Kienbaum zum "Handelsblatt".
Quelle: Businessinsider