Der designierte Chef der deutschen Edeka- Gruppe, Alfons Frenk, rechnet mit einem andauernden harten Preiskampf im Lebensmittel-Einzelhandel. «Das Marktvolumen stagniert seit gut zehn Jahren und zeigt zum Teil sogar rückläufige Tendenzen. Gleichzeitig haben die Verkaufsflächen um mehr als 30 Prozent zugelegt. In der Folge sinken die Flächenleistungen, die Margen und die Renditen. Daraus resultiert ein unvergleichlicher Preiskampf, der im vergangenen Jahr durch die unsägliche Teuro-Diskussion zusätzlich angeheizt wurde», sagte Frenk in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.
Schwergewicht im Lebensmittelhandel
Der Manager führt bislang noch die Edeka Minden-Hannover als eine der großen Regionalgliederungen der Gruppe und soll zum 1. Mai Vorstandsvorsitzender der Edeka AG mit Sitz in Hamburg werden. Sie zählt mit rund 33 Milliarden Euro Umsatz und rund 200 000 Mitarbeitern zu den führenden Unternehmen des Lebensmittelhandels in Deutschland.
Unter Zugzwang: Reaktion auf aggressives Dumping
Edeka habe auf die aggressive Preispolitik der Discounter (zum Beispiel Aldi oder Lidl) reagiert. «Unsere Großhandelspreise senken wir mit einem Volumen von 25 Millionen Euro. Die Ladenverkaufspreise von rund 200 wichtigen Markenartikeln werden wir auf das Preis-Niveau der Discounter senken. Etwa 550 Artikel bieten wir bereits heute unter „gut&günstig„ exakt zum gleichen Preis wie die discountierenden Anbieter», sagte Frenk. Zudem sei das gesamte Sortiment wesentlich umfangreicher als bei den Discountern.
Trend: Selbstbedienung statt Service
Nach Ansicht von Frenk müssen sich die Kunden zunehmend auf Selbstbedienung einstellen, insbesondere im Frischwarenbereich. Preis- und Margendruck ließen Bedienung nicht mehr in jedem Geschäft zu. Insgesamt werde sich im deutschen Lebensmitteleinzelhandel der Trend mit einer Ausdünnung des Ladennetzes und hin zu größeren Verkaufsflächen fortsetzen.