Der Niederländer Wim Duisenberg bleibt vorläufig Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB). Darauf verständigten sich die EU-Finanzminister nach Angaben von Bundesfinanzminister Hans Eichel am Samstag in Athen. Eichel sagte, die Finanzminister wollten den EU-Staats- und Regierungschefs vorschlagen, dass Duisenberg solange im Amt bleiben solle, bis seine Nachfolge geregelt sei.
Unklare Zukunft von Trichet
Ursprünglich hatte Duisenberg sein Amt zu seinem 68. Geburtstag am 9. Juli aufgeben sollen. Sein wahrscheinlicher Nachfolger, der Franzose Jean-Claude Trichet steht derzeit aber in Paris wegen eines Finanzskandals vor Gericht. Das Urteil wird am 18. Juni erwartet.
Trichet darf sich allerdings nur bei einem Freispruch Hoffnungen auf die Duisenberg-Nachfolge machen. Wegen der kurzen Zeitspanne zwischen dem Urteil und dem zunächst vorgesehenen Abschied Duisenberg baten die Finanzminister den Niederländer nun, seinen Rücktritt zu verschieben.