Finanzmarkt USA AIG zurück in den schwarzen Zahlen

Der massiv vom Staat gestützte US- Versicherungsriese AIG hat im vergangenen Vierteljahr wieder einen deutlichen Gewinn geschafft. Das Unternehmen schrieb im dritten Quartal schwarze Zahlen von 455 Millionen Dollar, wie AIG am Freitag mitteilte.

Der massiv vom Staat gestützte US- Versicherungsriese AIG hat im vergangenen Vierteljahr wieder einen deutlichen Gewinn geschafft. Das Unternehmen schrieb im dritten Quartal schwarze Zahlen von 455 Millionen Dollar, wie AIG am Freitag mitteilte. Es war der zweite Gewinn in Folge. Im Vorjahresquartal hatte es einen monumentalen Verlust von fast 24,5 Milliarden Dollar gegeben. AIG war vor einem Jahr beinahe unter der Last der Finanzkrise zusammengebrochen und und war praktisch in letzter Minute von der US-Notenbank gerettet worden.

Zur Rettung von AIG hatte der Staat einen Gesamtrahmen von 180 Milliarden Dollar abgesteckt. Die Regierung kontrolliert dafür eine Beteiligung von 80 Prozent. Nach Abzug des Anteils der Regierung bleiben noch 92 Millionen Dollar Gewinn übrig.

Nach den ersten neun Monaten des Jahres hängt AIG immer noch tief in den roten Zahlen mit einem Minus von knapp 2,1 Milliarden Dollar. Allerdings war der Verlust zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres noch auf sagenhafte 37,6 Milliarden Dollar angeschwollen.

Die aktuelle Gewinnstrecke kommt nicht überraschend: Schließlich hat sich die Lage an den Finanzmarkten inzwischen deutlich verbessert. Dadurch läuft das Versicherungsgeschäft stabiler - und auch der Wert der AIG-Anlagen ist gestiegen.

Bei dem ebenfalls vom Staat kontrollierten größten US- Hypothekenfinanzierer Fannie Mae werden die Milliardenlöcher hingegen immer tiefer. Nach einem erneuten Quartalsverlust von diesmal fast 20 Milliarden Dollar muss das staatlich kontrollierte Institut den Steuerzahler zum vierten Mal um eine enorme Finanzspritze von weiteren 15 Milliarden Dollar anpumpen.

Wegen der steigenden Arbeitslosigkeit in den USA können noch immer viele Menschen ihre Hypothekenraten nicht bezahlen. In der Not bietet Fannie Mae den Schuldnern nun an, vorerst in ihren Häusern zur Miete zu wohnen. Insgesamt summieren sich die Verluste bei Fannie Mae nach dem neunten Quartalsminus in Folge auf rund 120 Milliarden Dollar (81 Mrd Euro).

Die Staatshilfen für Fannie Mae addieren sich auf bisher rund 60 Milliarden Dollar. Zur Stützung hat die US-Regierung Fannie Mae und dem ebenfalls verlustreichen Zwillingsinstitut Freddie Mac insgesamt sogar jeweils bis zu 200 Milliarden Dollar als Hilfsrahmen in Aussicht gestellt. Auch bei dem etwas kleineren Institut Freddie Mac wird in den kommenden Tagen ein weiteres Quartalsminus befürchtet. Die beiden Finanzierer stehen hinter etwa jedem zweiten Immobilienkredit in den USA.