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Der Tag an den Börsen Obama: USA bleiben ein AAA-Land

Der Dax ist am Montag unter die Marke von 6000 Punkten gefallen. Präsident Obama betonte, die USA seien unabhängig vom Urteil einer Ratingagentur ein AAA-Land. Die Ereignisse eines schweren Tages an den Börsen der Welt in der Rückschau.

+++ 20.21 Uhr: Obama: USA immer ein AAA-Land +++

US-Präsident Barack Obama zeigt sich trotz der herabgestuften US-Kreditwürdigkeit und jüngster Börsenturbulenzen optimistisch für die Zukunft des Landes. Die Probleme der USA seien "lösbar", sagte Obama in Washington. "Egal, was eine Ratingagentur meint, wir waren immer und werden immer ein AAA-Land sein", betonte er mit Blick auf die Herabstufung auf AA+ durch die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) am vergangenen Freitag. Das Problem der USA sei nicht die Glaubwürdigkeit des Landes als Schuldner, sondern, ob man auf lange Sicht das Schuldenproblem in den Griff bekomme, sagte der Präsident. Dazu gebe es eine ganze Reihe von Ideen. Woran es fehle, sei der politische Wille zu Lösungen. Eine viel unmittelbarere Sorge der Amerikaner, aber auch der Märkte sei die hohe Arbeitslosigkeit und das schwache Wachstum.

+++ 20.15 Uhr: EZB-Chef verteidigt Anleihen-Käufe +++

EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat die jüngsten Anleihen-Käufe europäischer Notenbanken verteidigt. "Wir haben beobachtet, dass unsere Entscheidungen in der Euro-Zone nicht angekommen sind. Deshalb haben wir entschieden, von unseren Regeln in der Geldpolitik abzuweichen", sagte Trichet am Montag im ZDF. In der ARD sagte der EZB-Chef: "Wenn die Märkte in Aufruhr sind, erreichen unsere geldpolitischen Maßnahmen, unsere Zinsentscheidungen, nicht mehr alle Volkswirtschaften. Dann können wir aus geldpolitischen Gründen auch außergewöhnliche Maßnahmen ergreifen - zum Beispiel die, Sicherheiten aufzukaufen."

+++ 20:10 Uhr: Kursrutsch geht im späten Handel weiter +++

Die Talfahrt am deutschen Aktienmarkt hat sich auch im späten Handel ungebremst fortgesetzt. Grund waren die US-Börsen, deren kräftige Verluste sich nach dem europäischen Börsenschluss ausweiteten. Der US-Leitindex Dow Jones fiel zeitweise unter 11.000 Punkte. Der L-Dax schloss bei 5865,91 Punkten, nachdem der Leitindex Dax im regulären Geschäft bereits um 5,02 Prozent auf 5923,27 Punkte abgerutscht war. Der L-MDax ging mit 8481,90 Punkten aus dem späten Handel. Im Kerngeschäft war der Index der mittelgroßen Werte noch etwas stärker um 6,52 Prozent auf 8539,42 Punkte abgestürzt. Der L-TecDax stand am Schluss bei 675,56 Punkten. Im Xetra-Handel hatte der Technologiewerte-Index um 5,33 Prozent auf 679,51 Punkte nachgegeben.

+++ 17:46 Uhr: Obama plant Rede zur Wirtschaftslage +++

Vor dem Hintergrund der aktuellen Marktturbulenzen will sich US-Präsident Barack Obama in Kürze zur Lage der Wirtschaft äußern. Obama werde an diesem Montag um 19.00 Uhr (MESZ) im Fernsehen eine Erklärung zur wirtschaftlichen Situation und zur Lage in Afghanistan abgeben, teilte das Präsidialamt mit.

+++ 17:26 Uhr: Euro sinkt unter 1,42 US-Dollar +++

Der Kurs des Euro ist am Montag nach der Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) deutlich gefallen und unter die Marke von 1,42 US-Dollar gerutscht. Die Abstufung der USA habe der Risikofreude der Investoren einen Dämpfer versetzt und die Anleger hätten sich mit Käufen zurückgehalten, hieß es von Händlern. Im Nachmittagshandel stand die Gemeinschaftswährung bei 1,4160 Dollar. Zuvor hatte die EZB den Referenzkurs auf 1,4225 Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7030 Euro.

+++ 17:08 Uhr: Bank of America in der Schusslinie +++

Für die Bank of America (BoA) könnte es richtig dick kommen: Der US-Versicherer American International Group (AIG) hat das Bankhaus auf Schadenersatz von mehr als zehn Milliarden US-Dollar verklagt. Wie die Gesellschaft am Montag mitteilte, wirft AIG der Bank im Zusammenhang mit immobilienbesicherten Wertpapieren "massiven Betrug" vor. AIG war auf dem Höhepunkt der Krise von der US-Regierung mit Milliardenhilfen vor dem Zusammenbruch gerettet worden. Noch immer ist der Konzern überwiegend in staatlichem Besitz. Die Bank of America wies die Anschuldigungen zurück. BoA-Aktien sackten am Montag als schwächster Wert im Dow Jones um rund zehn Prozent ab.

+++ 16.56 Uhr: Dax mit fünf Prozent im Minus +++

Mit dem Absturz der Aktienkurse in New York scheinen viele Anlegern in Europa die Nerven zu verlieren: Der Dax rutschte unter 6000 Punkte und stand zeitweise mit 5921 Punkten fünf Prozent im Minus und damit so niedrig wie seit fast einem Jahr nicht mehr. "Bisher waren die Anleger noch ziemlich besonnen, aber jetzt kommen doch die ersten, die in Panik ihre Pakete abstoßen", sagte ein Händler in Frankfurt. Ein anderer Händler führte die Beschleunigung der Talfahrt auf die Senkung der Bonität der US-Hypothekenfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae zurück.

+++ 16.29 Uhr: Dax sinkt unter 6000 Punkte +++

Es ist passiert: Der deutsche Leitindex Dax ist unter die psychologisch wichtige Marke von 6000 Punkten gefallen. Das deutsche Börsenbarometer gab nochmal um 3,95 Prozent nach und sankt auf 5989,66 Punkte.

+++ 16.16 Uhr: Dax nahe der 6000-Punkte-Grenze +++

Der Dax ist am Montag nach der Ratingabstufung der USA bei 6015 Punkten auf den tiefsten Stand seit elf Monaten gefallen. Bereits in der Vorwoche war der Dax trotz der Einigung im US-Schuldenstreit in der längsten Verlustserie seit 1993 bereits um fast 13 Prozent abgerutscht. Besonders im Blickpunkt standen die Titel von Banken und Versicherungen, die als eine Art Seismograph für die Sorgen um die angespannte Verschuldungslage gelten. Während des Handelstages erlebten die Papiere der Deutschen Bank eine Berg- und Talfahrt und schwankten zwischen einem Tief bei 32,415 Euro und einem Hoch bei 34,600 Euro heftig hin und her - zuletzt rutschten sie aber um 1,65 Prozent auf 32,780 Euro ab. Der Versicherer Munich Re hielt sich dagegen mit plus 0,39 Prozent auf 93,16 Euro an der Dax-Spitze.

+++ 15.54 Uhr: Banktitel unter Druck +++

Zum Auftakt des Handelstages an der Wall Street in New York kamen insbesondere Bankentitel unter Verkaufsdruck: So gaben Aktien der Bank of America um 8,2 Prozent nach, der Kurs von Citigroup fiel um 4,8 Prozent. Auch Energiewerte mussten kräftig Federn lassen: Halliburton-Aktien büßten um 4,1 Prozent ein, Exxon Mobil gaben um rund 2,5 Prozent nach.

+++ 15.41 Uhr: Wall Street rutscht zum Handelsauftakt deutlich ab +++

Der Verlust der höchsten Bonitätsnote der USA und die Schuldenkrise in Europa haben zu Wochenbeginn kräftige Kursverluste an der Wall Street ausgelöst. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte fiel am Montag in den ersten Handelsminuten um 1,34 Prozent auf 11.287 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 sackte um 1,67 Prozent auf 1180 Zähler ab. Der Index der Technologiebörse Nasdaq lag 2,06 Prozent im Minus und tendierte bei 2481 Stellen. Die New Yorker Börse Nyse hatte vorsorglich in Erwartung größerer Kurseinbrüche einen Boden eingezogen und eine Regel aktiviert, mit der massive Ausschläge bei der Preisfindung zum Handelsauftakt abgefedert wurden.

+++ 15.11 Uhr: EZB diktiert italienischen Sparkurs +++

Die Europäische Zentralbank hat Italien einem Zeitungsbericht zufolge detailliert die Bedingungen für ihr Eingreifen zugunsten des Landes diktiert. Die Vorgaben in einem "geheimen" Brief von EZB-Chef Jean-Claude Trichet und seinem Nachfolger, dem Italiener Mario Draghi, glichen einem Regierungsprogramm, berichtete der "Corriere della Sera". Die EZB fordert demnach unter anderem schnelle Privatisierungen unter anderem kommunaler Unternehmen sowie eine Reform des Arbeitsmarktes. Der Brief gebe "die zu treffenden Maßnahmen, den Kalender dafür und sogar die zu benutzenden gesetzgeberischen Mittel" vor, schreibt die Zeitung.

+++ 14.39 Uhr: S&P-Future signalisiert schwache Wall Street +++

Auch an der Wall Street dürfte die Woche mit starken Verlusten beginnen: der S&P-Future notierte rund eineinhalb Stunden vor Börsenbeginn 26,40 Zähler im Minus bei 1171 Punkte - ein Abschlag von 2,2 Prozent. Auch der Dow-Jones-Future und der Nasdaq-Future zeigten nach unten. Börsianer sind dennoch nicht nur pessimistisch: Nach einer schwachen Eröffnung könnte es wieder nach oben gehen, erklärte Peter Cardillo, Chef-Ökonom bei Rockwell Global Capital in New York.

+++ 14.34 Uhr: Vorjahresfavoriten auf Talfahrt +++

Die verunsicherten Anleger haben am Montag am deutschen Aktienmarkt vor allem die Favoriten des Vorjahres aus ihren Portfolios geworfen: So rutschten BMW, Infineon und K+S um je mehr als sechs Prozent ab. Alle drei Titel hatten 2010 zu den Top Ten des Dax gezählt. Unter den Verlierern war auch der Star des Vorjahres - VW, der fast fünf Prozent einbüßte. VW rutschten damit auf Jahressicht um neun Prozent in negatives Terrain. 2010 hatten die VW-Aktien fast 86 Prozent zugelegt. BMW hatten 2010 mit einem Plus von 85 Prozent beendet und liegen nun etwas mehr als drei Prozent unter ihrem Vorjahresschluss. Infineon hatten 2010 80 Prozent, K+S 41 Prozent gewonnen. Beide liegen nun rund 20 Prozent unter dem Vorjahresschluss.

+++ 14.02 Uhr: Eine "starke Botschaft des Vertrauens"? +++

Die EU-Kommission hat die Reaktionen der Weltgemeinschaft zur Eindämmung der Turbulenzen an den Märkten begrüßt. Die Mitteilungen Deutschlands und Frankreichs, der EZB sowie der G7- und G20-Staaten "gehen in die richtige, gute und die gleiche Richtung", sagte ein Sprecher der Behörde am Montag. Sie sendeten eine "starke Botschaft des Vertrauens" an die Märkte. Brüssel sei am Wochenende bei vielen Telefonaten hochrangig vertreten worden. Der Sprecher lobte auch die "nötigen Entscheidungen" der EZB.

+++ 13.32 Uhr: Auf und ab an den europäischen Börsen +++

Die Nervosität der Märkte zeigt sich nicht allein in Frankfurt. Auch an den anderen großen Handelsplätzen in Europa schwankten die Kurse am Montag stark: So fiel der FTSE-100 in London kurz nach Handelsbeginn um 1,2 Prozent, erholte sich danach zunächst, lag am Mittag aber wieder bei minus 1,9 Prozent. Der CAC-40 in Paris büßte am Morgen 0,7 Prozent ein, erholte sich kurz um ein Prozent, um am Mittag wieder bei minus 1,9 Prozent zu landen. In Mailand gingen die im FTSE Mib notierten Aktien am Morgen nur um 0,6 Prozent zurück, bevor sie um vier Prozent in die Höhe schnellten, als bekannt wurde, dass die EZB italienische Staatsanleihen aufkaufen könnte. Gegen Mittag lag der FTSE Mib wieder knapp im Minus. Ein Auf und Ab verzeichnete auch der spanische Aktienindex IBEX-35 an der Börse in Madrid, der im frühen Handel um bis zu 3,4 Prozent zulegte, am Mittag aber wieder auf minus 0,35 Prozent zurückging.

+++ 12.52 Uhr: Dax auf Elf-Monats-Tief +++

Es bleibt dabei: Die Märkte reagieren nervös auf die weltweite Schuldenkrise und die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA. Im Laufe des Montags ist der Dax immer weiter in die Knie gegangen und bis auf ein Elf-Monats-Tief abgerutscht. Im nervösen Handel schwankte der angeschlagene Leitindex zwar im frühen Handel noch zwischen Verlusten und Gewinnen, entschied sich bis zum Mittag aber für eine fortgesetzte Talfahrt. Das Börsenbarometer büßte zwischenzeitlich 2,7 Prozent ein und erreichte ein Tagestief von 6057 Punkten.

+++ 12.44 Uhr: Steegmanns lobt koordiniertes Handeln +++

Die Märkte brechen ein - doch die Bundesregierung findet lobende Worte für ihr Handeln: Deutschland und Frankreich, die EZB, die G7- und G20-Staaten seien mit ihren Erklärungen zur Krise koordiniert vorgegangen, betonte Vize-Regierungssprecher Christoph Steegmans am Montag: "Ich glaube, dass Sie einen eindrucksvollen Beleg haben, dass die in Europa und teilweise auch weltweiten Handelnden mit einer sehr deutlichen und einheitlichen Stimme sprechen." Zugleich wies er Spekulationen zurück, dass die jüngste deutsch-französische Erklärung über die Beschlüsse des Griechenland-Gipfels vor zwei Wochen hinausgehe und eine Aufstockung des Rettungsschirms geplant sei. "Es ändert sich überhaupt nichts gegenüber der Beschlusslage vom 21. Juli. Da gibt es keine Weiterentwicklung in irgendeiner Art und Weise", sagte Steegmans. An dem Punkt scheint Ärger programmiert: Denn aus dem Mund des französischen Finanzminister Baroin klang das am Montagvormittag noch ein wenig anders.

+++ 12.24 Uhr: Frankreich für Aufstockung des Rettungsschirms +++

Der französische Finanzministers Francois Baroin will den europäischen Rettungsschirm EFSF bei Bedarf weiter aufgestocken: "Es werden 440 Milliarden Euro bereitstehen und wir haben bereits gesagt, wir gehen darüber hinaus, wenn es nötig ist", sagte Baroin in einem Radio-Interview. Alle Regierungen bräuchten Zeit, um die Schulden abzubauen, die in den Jahren 2008 und 2009 wegen der Stimulierung der Konjunktur angefallen seien. Spanien und Italien hätten einen verschärften Sparkurs angekündigt und die Europäische Zentralbank sei bereit zu handeln, betonte Baroin. "Wer das an den Märkten in Frage stellt und darüber spekuliert, sollte keine Zweifel hegen: Da wird es keine Verwerfungen geben, die ausgenutzt werden können."

+++ 12.18 Uhr: Renditen auf US-Staatsanleihen bleiben konstant +++

Trotz der Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch die Ratingagentur Standard & Poor's sind die Renditen auf US-Staatsanleihen nicht gestiegen. Investoren verlangten am Montag beim Kauf von Schuldpapieren der USA sogar etwas weniger Rendite als noch am Freitag: Die Rendite sank für zehn Jahre laufende Anleihen von 2,558 auf 2,533 Prozent. Für 30-jährige Anleihen fiel sie leicht von 3,846 auf 3,820 Prozent. Die Analystin Nordine Naam von der französischen Investmentbank Natixis sagte, Investoren bleibe "keine andere Wahl", als weiter in US-Schuldpapiere zu investieren. Diese bleiben "ein sicherer Hafen in Krisenzeiten". Leicht gestiegen sind allerdings die Kosten für Kreditausfall-Versicherungen. Diese zahlen Investoren Geld, falls der Gläubiger - also die USA - zahlungsunfähig sind.

+++ 12.01 Uhr: Aktienmärkte auf Talfahrt +++

Die europäischen Aktienmärkte verlieren deutlich. Der Leitindex in Athen fällt um 4,5 Prozent, der Dax rutscht um 2,6 Prozent ab, und auch der italienische Leitindex dreht ins Minus. Der Euro sackt auf 1,4254 Dollar ab, nachdem er es am Vormittag noch bis auf 1,44 Dollar geschafft hatte.

+++ 11.37 Uhr: Dax bricht ein +++

Wird es doch noch ein "schwarzer Montag"? Der Dax nähert sich charttechnischer Unterstützungsmarke von 6050 Punkten. EuroStoxx50 fällt auf Zwei-Jahres-Tief von 2237 Punkten. Volatilitätsindizes VDax und VStoxx notieren so hoch wie seit jeweils etwa 14 Monaten nicht mehr. Im Sog der fallenden Aktienmärkte fällt der Euro auf 1,43 Dollar zurück.

+++ 11.25 Uhr: Renditen für italienische und spanische Staatsanleihen sinken +++

Die Renditen für italienische und spanische Staatsanleihen sind am Montag deutlich gesunken. Nach der Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB), Schuldtitel von Regierungen der Euro-Zone zu kaufen, fielen die Renditen für zehnjährige Anleihen deutlich unter die als gefährliche geltende Sechs-Prozent-Marke. Der Abstand zu den deutschen Staatsanleihen, die als besonders stabil gelten und deshalb als Referenz dienen, ging ebenso deutlich zurück, nachdem er in der vergangenen Woche Rekordhöhe erreicht hatte. Für italienische Anleihen fiel er auf 311 Basispunkte, der Abstand für spanische Staatsanleihen sank auf 300 Basispunkte.

+++ 11.10 Uhr: Dax fällt auf Zehn-Monats-Tief +++

Die Märkte reagieren nervös. Nach schwächerem Handelsstart dreht der Dax zunächst ins Plus. Doch der deutsche Leitindex konnte seine zwischenzeitlichen Gewinne nicht halten und fällt auf ein Zehn-Monats-Tief von 6152 Punkten. Tendenz: weiter fallend.

+++ 10.58 Uhr: Asiens Börsen unter Druck +++

Entgegen aller Befürchtungen hält sich der Dax stabil. Die asiatischen Börsen hingegen mussten nach der Herabstufung der USA Federn lassen. In Hongkong sank der Hang-Seng-Index um 2,17 Prozent oder 455 Punkte auf 20.490 Punkte. Der chinesische Shanghai Composite Index verlor weitere 3,79 Prozent oder 99 Punkte und steht nun auf 2526 Punkten. Der Shenzhen Component Index büßte 389 Punkte ein. In China drückten auch Sorgen über die zuletzt mit 6,4 Prozent hohe Inflation zusätzlich die Stimmung.

+++ 10.39 Uhr: Flucht ins Gold +++

Der Goldpreis befindet sich auf Rekordjagd: Im frühen Handel trieb die Sorge vor einer Eskalation der Schuldenkrise den Preis für eine Feinunze erstmals über die Marke von 1700 US-Dollar auf ein Rekordhoch von 1715,01 Dollar. Seit Jahresbeginn war der Goldpreis schon um 20 Prozent gestiegen. "Der Goldpreis eilt von Rekord zu Rekord", beschreiben Experten der DekaBank die Lage am Goldmarkt. Der Preistreiber sei "leicht zu finden: die Schuldenkrise diesseits und jenseits des Atlantiks".

+++ 10.31 Uhr: Krise erschüttert Anlegervertrauen +++

Die Schuldenkrise in der Euro-Zone hat das Vertrauen der professionellen Anleger in die konjunkturelle Entwicklung erschüttert. Der am Montag veröffentlichte Sentix-Index sackte im August auf minus 13,5 Zähler von plus 5,3 Punkten im Juli ab. "Der Abschlag von 18,8 Indexpunkten ist historisch hoch", sagte Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy. Die Investoren bewerteten sowohl die Lage als auch die Aussichten für die kommenden Monate schlechter als zuletzt.

+++ 10.12 Uhr: Raus aus dem Tagestief +++

Angeführt von deutlich erholten Finanztiteln ist der schwach gestartete Dax ins Plus gedreht. Zuletzt stieg der deutsche Leitindex um 0,57 Prozent auf 6271 Punkte, nachdem er in den ersten Minuten am Tagestief mit minus 1,06 Prozent gestartet war. Im Vergleich zum Freitag hatte er trotz der Ratingabstufung der USA durch Standard & Poor's auch damit kein neues Tief mehr markiert. Damit scheinen die Stabilisierungsversuche der G7-Staaten und der EZB Wirkung zu zeigen.

+++ 09.59 Uhr: "Weltuntergang nicht eingetreten" +++

"Am Derivatemarkt ist der Weltuntergang heute nicht eingetreten", sagte Händler Norbert Paul von der European Warrant Exchange (Euwax) in Stuttgart. Anleger, die am Freitag auf steigende Kurse gesetzt hätten, zögen sich zwar zum Teil wieder zurück. "Aber das passiert ruhig und diszipliniert. Die befürchteten Panikverkäufe sind ausgeblieben."

+++ 09.54 Uhr: EuroStoxx 50 im Plus +++

Das ist eine Überraschung: Trotz der Abstufung der Kreditwürdigkeit der USA hat der EuroStoxx 50 nach zuletzt zehn Handelstagen mit Verlusten zum Wochenauftakt ein Plus verbucht. Der europäische Leitindex stieg um 0,97 Prozent auf 2398,24 Punkte.

+++ 09.37 Uhr: Auch Moody's schließt Herabstufung der USA nicht aus +++

Die Ratingagentur Moody's schließt eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA vor 2013 weiter nicht aus. Dieser Schritt sei möglich, wenn die USA nicht ausreichend sparten oder die Wirtschaft deutlich an Schwung verlöre, kündigte Moody's am Montag an und wiederholte damit eine frühere Warnung. Die Entscheidung von vergangener Woche, die Bestnote AAA für die USA beizubehalten, basiere auf der Annahme, dass bis 2013 weitere Schritte zur Senkung des Defizits folgten.

+++ 09.31 Uhr: Europäische Börsen nur leicht im Minus +++

Der FTSE-100 in London fiel um 1,2 Prozent, der CAC-40 in Paris büßte 0,7 Prozent ein. In Mailand gingen die im FTSE Mib notierten Aktien um gerade einmal 0,1 Prozent zurück. In Madrid hingegen legte der IBEX-35 in den ersten Handelsminuten sogar 0,6 Prozent zu.

+++ 09.24 Uhr: Dax verliert erneut +++

Kurz nach Handelsstart gab der Dax am Montag weitere 0,28 Prozent auf 6219 Punkte ab. Die befürchtete Panik scheint aber auszubleiben. Der deutsche Leitindex brach in der längsten Verlustserie seit 1993 um fast 13 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Anfang Oktober 2010 ein. Der MDax büßte am Morgen 1,19 Prozent auf 9027 Punkte ein, für den TecDax ging es um 1,45 Prozent auf 708 Punkte runter.

+++ 09.15 Uhr: Dollar bleibt relativ stabil +++

Trotz der Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA hielt sich der Dollar zum Euro relativ stabil. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Montag im frühen Handel in Frankfurt mit 1,4326 US-Dollar gehandelt. Am Freitagabend war der Euro noch mit 1,4282 Dollar aus dem Handel gegangen. Die EZB hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,4155 (Donnerstag: 1,4229) Dollar festgesetzt.

+++ 09.12 Uhr: EZB will spanische und italienische Staatsanleihen kaufen +++

Es hatte sich bereits angedeutet: Die Europäische Zentralbank (EZB) will spanische und italienische Staatsanleihen kaufen. Das bestätigte nun der französische Finanzminister François Baroin. Die EZB hatte am Sonntag angekündigt, Staatsanleihen von Regierungen der Euro-Zone zu kaufen, ohne die Länder zu nennen.

+++ 08.45 Uhr: Kursrutsch in China +++

Aller Krisengespräche und Stabilisierungsbemühungen auf höchster Ebene zum Trotz: Unmittelbar nach der Öffnung der ersten Märkte im Pazifik und im Fernen Osten setzt sich der Kursrutsch fort: An der asiatischen Leitbörse in Tokio verlor der Nikkei-Index 2,2 Prozent. Der Markt in Sydney verbuchte ein Minus von 2,9 Prozent, die Börse in Seoul von 3,8 Prozent. Die Verluste blieben damit insgesamt moderat. Deutlicher bergab ging es in China, das ein großer Gläubiger der USA ist: Die Börse in Hongkong fiel um vier Prozent, die Aktien in Shanghai notierten 4,8 Prozent im Minus.

+++ EZB und G7 wollen gegensteuern +++

Für zusätzlichen Zündstoff sorgt die europäische Schuldenkrise, über deren Bewältigung nur knapp drei Wochen nach dem jüngsten Euro-Krisengipfel schon wieder gestritten wird. Dort signalisierte jedoch die Europäische Zentralbank den Ankauf von spanischen und italienischen Staatsanleihen. Die EZB wolle ihr Anleihenkaufprogramm "aktiv umsetzten", teilte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet nach einer Telefonkonferenz des Rats der Notenbank am Sonntag in Frankfurt mit. Die Finanzminister der G7 bekannten sich nach einer Telefonkonferenz in der Nacht zum Montag zu ihrer Verantwortung für stabile Aktienmärkte. Die G7 würden bei Bedarf "koordiniert eingreifen", um Liquidität zu sichern und um das Funktionieren der Finanzmärkte zu unterstützen, heißt es unter anderem in einer am Morgen in Tokio verbreiteten gemeinsamen Erklärung.

+++ Gebannter Blick auf die Märkte +++

Die USA haben erstmals in der Geschichte die Bestnote als zuverlässiger Schuldner verloren. Nun wartet die Welt gebannt auf die Reaktion der Märkte für Aktien, Anleihen und Devisen. Nach der rasanten Talfahrt der internationalen Börsen besteht die Sorge, dass der Kursrutsch weitergeht, die flaue US-Konjunktur weiter leidet und all dies die Weltwirtschaft in einen neuen Abwärtsstrudel reißen könnte.

be/mlr/DPA/Reuters/AFP DPA Reuters

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