Dresdner-Bank-Chef Bernd Fahrholz steht nach einem Medienbericht kurz vor der Ablösung. Die Allianz wolle Konsequenzen aus den Milliardenverlusten bei ihrer Banktochter ziehen und dem künftigen Allianz-Chef Michael Diekmann einen unbelasteten Start ermöglichen, berichtet das Nachrichtenmagazin «Focus». Fahrholz solle noch vor der Hauptversammlung am 28. April gehen. Ein Allianz- Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. «Zu Marktgerüchten nehmen wir grundsätzlich nicht Stellung.» Auch ein Sprecher der Dresdner Bank lehnte eine Stellungnahme ab.
Hohe Verluste erwartet
Die Allianz legt an diesem Donnerstag (20. März) ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2002 vor. Die meisten Experten rechnen mit einem Verlust von weit über einer Milliarde Euro. Auch im vierten Quartal dürfte der Versicherungskonzern dabei noch einmal rote Zahlen geschrieben haben. Hauptursache sind die Probleme bei der Dresdner Bank. Im Sachversicherungsgeschäft kamen im vergangenen Jahr noch Belastungen durch das Jahrhunderthochwasser und Stürme hinzu.
Sanierer will hart durchgreifen
In Branchenkreisen wird schon seit längerem spekuliert, Diekmann werde noch härter bei der Dresdner Bank durchgreifen. Der designierte Nachfolger von Henning Schulte-Noelle, der mit der Hauptversammlung abtritt, gilt als Versicherungsmann und bewährter Sanierer.
Bank steht nicht zur Disposition
Schulte-Noelle hatte vor einigen Wochen betont, die Dresdner Bank als ganzes stehe nicht zur Disposition. Die Allianz verstehe sich weiterhin als Finanzgruppe, die alle gängigen Angebote aus Bank, Vermögensverwaltung und Versicherung produziere und vertreibe. In Branchenkreisen wird aber schon seit längerem über einen Verkauf des Firmenkunden- und Investmentbanking-Geschäfts spekuliert. Das Management der Dresdner Bank habe sich zum Turn-around verpflichtet, betonte Schulte-Noelle.