An den internationalen Finanzmärkten ist es nach Einschätzung von Dresdner-Bank-Chef Bernd Fahrholz zu einer Vertrauenskrise mit wenig Hoffnung auf baldige Besserung gekommen. »Die Krise ist da. Es ist insbesondere eine Bankenkrise«, so Fahrholz am Mittwochabend vor Journalisten in München. Jetzt sei vor allem Besonnenheit gefragt.
Am Mittwoch war der Dax zeitweise unter dem Druck massiver Kursverluste bei Siemens und den Bankenwerten um mehr als sieben Prozent auf ein Fünf-Jahres-Tief gefallen, schloss dann aber mit 3,3 Prozent im Plus bei 3.633 Punkten. Am Donnerstag präsentierte sich der Markt erneut nervös und tendierte nach einer festeren Eröffnung gegen 10.00 Uhr MESZ mit 0,7 Prozent im Minus.
Der erhebliche Vetrauensverlust an den internationalen Finanzmärkten wurde durch mehrere Bilanzskandale wie den des US-Energiehändlers Enron ausgelöst. Im Zusammenhang mit diesem Fall müssten sich US-Großbanken wie JP Morgan Chase und Citigroup auf Klagen von Enron-Investoren einstellen. Die Situation in den USA beschrieb Fahrholz als »sehr fragil«. »In den USA ist die Party vorbei.«
Auf mittlere Sicht rechnet Fahrholz nicht damit, dass sich die Stimmung an den internationalen Märkten entschieden bessern wird. »Volatilität und Unsicherheit wird uns noch einige Zeit begleiten.«