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Stiftung Warentest Hundesteuer in Deutschland: So viel kostet das Haustier wirklich

Dackel, Mops und Schäferhund: Der Hund sei der beste Freund des Menschen, sagt man. Doch günstig ist diese Freundschaft nicht - das zeigen schon die Unterschiede bei der Hundesteuer.
Dackel, Mops und Schäferhund: Der Hund sei der beste Freund des Menschen, sagt man. Doch günstig ist diese Freundschaft nicht - das zeigen schon die Unterschiede bei der Hundesteuer.
© colourbox.de
Wer einen Hund hat, muss Steuern für ihn zahlen. Allerdings gibt es große Unterschiede bei den Kosten. Die "Stiftung Warentest" zeigt, wo Hunde richtig teuer sind - und wo gar keine Steuer anfällt.

Es heißt, er sei der beste Freund des Menschen. Hunde sind treue Begleiter - die aber auch ganz schön ins Geld gehen können. Wer sich also einen Hund anschaffen möchte, sollte nicht nur das Hundefutter und die Tierarztrechnungen einkalkulieren, sondern auch die Hundesteuer. Diese Abgabe können die rund 11.000 Gemeinden in Deutschland selbst regeln - und so zahlen die Hundebesitzer sehr unterschiedlich hohe Steuern für ihre Lieblinge.

"Stiftung Warentest" hat die Steuern in 70 Städten und Gemeinden verglichen. Zu den Spitzenreitern zählt Mainz, dort zahlen Hundebesitzer 186 Euro im Jahr. Insgesamt zahlen Hundehalter in Städten deutlich mehr für ihren Vierbeiner: In München werden 100 Euro fällig, in Köln 156 Euro, in Berlin 120 Euro und in Hamburg 90 Euro. Günstiger wird es auf dem Land: In Ahausen in Niedersachsen zahlen Hundebesitzer nur 36 Euro im Jahr, im brandenburgischen Kremmen sind es nur 24 Euro. In Windorf bei Passau zahlen Hundehalter gar nichts.

Kampfhunde kosten extra

Als Kennzeichen für die gezahlte Steuer gilt die Steuermarke. Diese ist wichtig, betont auch "Stiftung Warentest". Fehlt die Marke, kann eine Geldbuße von bis zu 10.000 Euro auf den Hundebesitzer zukommen. Die Steuern werden immer an dem Wohnort des Hundes erhoben.

Wer einen Kampfhund, beispielsweise einen Pittbull oder einen Rottweiler, besitzt, muss in einigen Gemeinden richtig tief in die Tasche greifen. In Cottbus etwa kostet der Hund 270 Euro im Jahr, im bayerischen Starnberg sind es sogar 1000 Euro. "Kampf­hunde gelten als gefähr­licher, deshalb will man sie möglichst gar nicht im Stadt­gebiet", sagt Katharina te Heesen vom Bund der Steuerzahler NRW der "Stiftung Warentest". "Hunde sollen aus den Stadt­gebieten gedrängt werden. Deshalb kostet der Zweit- oder Dritt­hund vieler­orts mehr."

Lukrative Steuereinnahmen

Die Gemeinden zumindest können sich über die Hundesteuer freuen. Im vergangenen Jahr spülte die Steuer rund 309 Millionen Euro in deren Kassen. Allerdings werden diese Einnahmen nicht für die Reinigung von Gehwegen ausgegeben. Denn diese Steuer ist nicht zweckgebunden, das heißt, sie kann für alle möglichen Ausgaben in der Gemeinde eingesetzt werden. So finanzieren Hundehalter mitunter auch das neue Dach des Rathauses.

Ausland hat Steuer längst abgeschafft

In Deutschland müssen nur Hundehalter Steuern zahlen. Wer ein Pony, Kaninchen, Hühner oder eine Katze besitzt, zahlt nichts. "Dieses Ungerechtig­keits­gefühl schlägt sich auf die Steuermoral nieder. Nur wer sich gerecht behandelt fühlt, zahlt gerne und freiwil­lig Steuern“, sagt Katharina te Heesen.

Viele Länder haben die Hundesteuer längst abgeschafft, weil der Kontrollaufwand zu hoch sei. In Deutschland gib es immerhin Ermäßigungen: Wer seinen Hund aus dem Tierheim hat, wird meist von den Gemeinden bis zu drei Jahre von der Steuer befreit. Und Helferhunde, beispielsweise Blindenhunde, sind ebenfalls meist gratis.

Den vollständigen Bericht und eine große Deutschland-Karte mit allen getesteten Städten und Gemeinden finden Sie unter www.test.de.

Katharina Grimm

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