Als erstes Versandhaus in Deutschland hat Quelle am Dienstag den Internet-Handel mit Autos gestartet. Fahrzeuge der Marken Ford, VW, Nissan und Smart werden nach Quelle-Angaben mit einem Preisvorteil von bis zu 22 Prozent gegenüber dem Listenpreis der Hersteller angeboten. Erste Zahlen über eingegangene Bestellungen lägen erst am Mittwoch vor, sagte eine Unternehmenssprecherin in Fürth.
Bei den angebotenen Wagen, die lediglich in silber, schwarz und blau zu haben seien, handelt es sich nach Angaben des Unternehmens entweder um Import-Wagen aus dem EU-Ausland oder Fahrzeuge mit Tageszulassung. Die Autos gebe es nur in begrenzter Stückzahl.
Zusammenarbeit mit carplus
Quelle fungiert bei dem Geschäft als Vermittler und arbeitet mit dem Bayreuther Unternehmen carplus zusammen. Von der Quelle-Website (www.quelle.de) werden Interessenten zu carplus weiter geleitet. Dort sind beispielsweise ein Ford Fiesta mit 16 Prozent oder ein Smart Cabrio mit 10 Prozent Preisermäßigung im Angebot. Mit dem Kauf gewährt Quelle nach eigenen Angaben die in Deutschland übliche Garantie. Carplus sichere den notwendigen Werkstattservice zu. Die erworbenen Wagen könnten entweder bei einem Markenhändler oder bei carplus in Bayreuth abgeholt werden.
Angebot von Experten mit Skepsis betrachtet
Die Quelle-Aktion wird von Autovertragshändlern und Experten skeptisch beurteilt. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hält sie für eine Marketingmaßnahme. Ferdinand Dudenhöffer, Professor für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule Gelsenkirchen, sprach von einem "Werbegag". Sein Kollege Wolfgang Meinig, Professor für Automobilwirtschaft an der Universität Bamberg, sagte, er gehe nicht davon aus, dass renommierte Hersteller an Versandhäuser lieferten. Sie setzten vielmehr weiterhin auf eine enge Händler-Kundenbindung.