Puma-Chef Jochen Zeitz soll Puma bis 2012 weiter führen. Der Aufsichtsrat des zum französischen Luxusgüterkonzern PPR gehörenden Sportartikelherstellers verlängerte seinen Vertrag frühzeitig um fünf Jahre, wie das Unternehmen nun mitteilte. Puma-Aufsichtsratschef ist PPR-Chef Francois-Henri Pinault, der mit der Vertragsverlängerung die langfristige Unternehmensentwicklung sichern will.
Nach der Übernahmeankündigung im April waren Spekulationen um Zeitz Zukunft bei Puma laut geworden. Dieser erklärte stets, so lange bei Puma zu bleiben, wie es gewünscht werde. Als gerade 30-jähriger hatte Zeitz 1993 den Chefsessel der Herzogenauracher Firma übernommen. Das Unternehmen steckte in einer tiefen Krise und schrieb seit Jahren rote Zahlen. Niemand hätte damals daran gedacht, Puma jemals als Luxusmarke zu bezeichnen. Die Produkte waren eher auf den Wühltischen von Billig-Ketten zu finden. Zeitz krempelte die Marke und das Unternehmen jedoch grundlegend um. Zweistellige Wachstumsraten wurden zur Regel, der Börsenkurs des Sportartikelherstellers hat sich allein in den vergangenen fünf Jahren verfünffacht. Seitdem gilt Zeitz als Wunderknabe der jüngeren Managergeneration.
In diesem Jahr liefen die Geschäfte jedoch nicht so gut. Turbulenzen bei dem amerikanischen Sportschuhhändler Footlocker machen Puma - wie auch dem größeren Herzogenauracher Konkurrenten Adidas - zu schaffen. Zeitz musste zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt die Prognose senken und bezeichnete das laufende Jahr als Herausforderung.
Neuen Schwung sollen im nächsten Jahr die Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz sowie die Olympischen Spiele in Peking bringen. Unterstützt wird Zeitz dann auch von der neuen Produktmanagerin Melody Harris-Jensbach, die zu Jahresbeginn von Esprit zu Puma wechselt. Die 46-jährige wird dann auch Zeitz Stellvertreterin. Sie ersetzt Martin Gänsler, der sich nach mehr 25 Jahren bei Puma anderen Dingen widmen will.