Der deutsch-amerikanische Milliardär Nicolas Berggruen hat bei der geplanten Übernahme der Warenhauskette Karstadt eine weitere wichtige Hürde genommen. Nach zwei langen Verhandlungsrunden einigte er sich mit der Valovis-Bank auf Bedingungen für einen Mietvertrag für 53 von der Kaufhauskette genutzte Immobilien, wie sein Sprecher am Dienstag mitteilte.
Die Verständigung mit Valovis galt als eine der schwierigsten Hürden bei der Rettung des Traditionsunternehmens. Die Einigung erfolgte nach Angaben des Berggruen-Sprechers auf der Basis der Eckpunkte, die mit dem Vermieterkonsortium Highstreet und etwa 40 internationalen Finanzinvestoren bereits Mitte Juni in London vereinbart wurden. "Damit gibt es über alle wesentlichen Punkte des Mietvertrages Einigkeit", hieß es in der Erklärung.
Warum Valovis eine Schlüsselrolle spielt
Die Valovis Bank hat dem Karstadt-Vermieter Highstreet einen Kredit über 850 Millionen Euro gewährt und spielt deshalb eine Schlüsselrolle bei den Bemühungen um eine Rettung des Konzerns. Geregelt werden muss laut Berggruen nun noch eine zügige, vorzeitige Ablösung des spätestens 2014 auslaufenden Darlehens der Valovis Bank durch das Highstreet-Konsortium. Dadurch solle es nach gemeinsamer Auffassung beider Parteien zu einem sachgerechten Risikoausgleich zwischen Highstreet als Eigentümer und dem potenziellen Mieter Karstadt kommen.
"Alle Verhandlungsparteien hoffen, dass auch diese Finanzierungsfragen durch das Highstreet-Konsortium kurzfristig gelöst werden, um 25.000 Arbeitsplätze bei Karstadt und 30.000 bei den Zulieferern langfristig gesichert werden können", hieß es in der Erklärung Berggruens.