LUFTVERKEHR CargoLifter: Das Job-Sterben beginnt

Der insolvente Luftschiffbauer CargoLifter hat nach Angaben des Betriebsrats mit Ende Juli mehr als 200 Beschäftigte freigestellt. Die Kündigungen dürften folgen.

»Wir gehen davon aus, dass Kündigungen folgen«, erklärte Betriebsratschef Matthias Flörsch am Donnerstag in Frankfurt am Main. Die Restmannschaft besteht somit aus etwa 260 Mitarbeitern. Flörsch zufolge soll das Insolvenzverfahren der CargoLifter AG (Brand) an diesem Donnerstag eröffnet werden. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte Freistellungen in einem größeren Umfang, ohne Zahlen zu nennen. Die ausstehenden Forderungen bezifferte sie mit etwas unter hundert Millionen Euro.

Außenstandorte betroffen

Nach Flörschs Worten sind Beschäftigte an den Außenstandorten von CargoLifter in Frankfurt am Main und in Kempten (Allgäu) sowie in Bereichen jenseits der Kernproduktion am Werftstandort in Brand betroffen. Zusammen mit der IG Metall wird versucht, die Betroffenen in Weiterbeschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen aufzufangen. Flörsch erwartetet zunächst keine weiteren Freistellungen. Dies hängt aber letztlich davon ab, wie die Gespräche über die Finanzierung verlaufen. Der Insolvenzverwalter verhandelt dazu mit Vertretern von Land und Bund. Eine Entscheidung der Politik über mögliche finanzielle Hilfen wird in den kommenden Tagen erwartet.

Transport-Luftschiff liegt auf Eis

CargoLifter hatte den Bau des Transport-Luftschiffs CL 160 wegen der Finanzprobleme auf Eis gelegt. Das Unternehmen plant, erst eine kleinere Version des Lastenhebers zu fertigen. Der Luftschiffbauer will auch mit dem US-Flugzeughersteller Boeing Konzepte für Stratosphären-Luftschiffe zur Luftraumüberwachung ausloten.

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