»Wirtschaftswoche« beruft sich auf Unternehmenskreise
Die »Wirtschaftswoche« berichtete am Dienstag unter Berufung auf Unternehmenskreise, Sommer werde bis spätestens kommenden Montag (15. Juli) sein Amt als Chef des größten europäischen Telekommunikationskonzerns niederlegen. Die Nachfolge für den seit 1995 amtierenden Sommer sei dem Aufsichtsratsvorsitzenden und früheren Chef von Volkswagen, Ferdiand Piech, von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) angetragen worden. Dieser habe sich jedoch noch nicht entschieden, berichtete das Magazin. Die Telekom wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.
Piëch-Sprecher weist Gerüchte über Telekom-Vorstandsführung zurück
Ein Sprecher des VW-Aufsichtsratschefs Ferdinand Piëch hatte Spekulationen energisch zurückgewiesen, der langjährige Volkswagen-Chef solle Nachfolger von Ron Sommer an der Spitze der Deutschen Telekom werden. »Herrn Dr. Piëch ist das Amt des Vorstandsvorsitzenden der Telekom nicht angetragen worden. Und er würde auch nicht beabsichtigen, ein solches Engagement anzutreten«, sagte der Sprecher der dpa in Wolfsburg. Die »Wirtschaftswoche« hatte unter Berufung auf Telekom-Quellen berichtet, Piëch solle nach dem Willen von Bundeskanzler Gerhard Schröder Nachfolger von Sommer werden.
Schröder kommentierte Spekulationen um Ron Sommer nicht
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat einen Kommentar zu den jüngsten Personalspekulationen um Telekom-Chef Ron Sommer rigoros abgelehnt.
Schröder sichtlich verärgert
Auf eine entsprechende Frage zum Auftakt einer Pressekonferenz beim Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen drehte sich Schröder wortlos und sichtlich verärgert um und verließ den Raum. Die geplante Pressekonferenz fand daraufhin nicht statt.
Seit Monaten steht Sommer unter Kritik
Sommer wird von vielen Kleinanlegern unter anderem für den niedrigen Aktienkurs des Telekom-Papiers verantwortlich gemacht. Nach monatelanger Kritik an seiner Unternehmensführung sollte sich das weitere berufliche Schicksal des Telekom-Chefs möglicherweise schon am Dienstag entscheiden. Nach Informationen aus Unternehmens- und Aufsichtsratskreisen sollte das Präsidium des Kontrollgremiums der Telekom noch im Tagesverlauf zu einer außerordentlichen Sitzung zusammentreten und über die Zukunft Sommers beraten.
Piech und Schröder kennen sich noch aus Niedersachen
Schröder kennt Piech aus seiner Zeit als niedersächsischen Ministerpräsident. In dieser Funktion vertrat Schröder im Aufsichtsrat von Volkswagen die Interessen des mit 20 Prozent an dem Unternehmen beteiligten Bundesland. Piech ist 65 Jahre alt und wurde von den Volkswagen-Aktionären auf der Hauptversammlung im April in den Aufsichtsrat gewählt. Seitdem hat Piech den Vorsitz in dem Gremium inne.
T-Aktie zog nach Spekulationen um Sommer-Rücktritt stark an
Die Spekulationen um einen möglicherweise kurz bevorstehenden Rücktritt von Ron Sommer haben Händlern zufolge der Aktie der Deutschen Telekom am Dienstag starke Kursgewinne beschert. Die Papiere stiegen am Nachmittag um fünf Prozent auf gut elf Euro, nachdem sie zuvor in einer breiten Spanne mehrfach um den Vortagesschluss von 10,60 Euro gependelt waren.