Rüdiger Grube Bahn wäre nicht bereit für Börse gewesen

Die Deutsche Bahn war nach Einschätzung des Bahn-Chefs Rüdiger Grube für einen Börsengang noch nicht bereit.

Die Deutsche Bahn war nach Einschätzung des Bahn-Chefs Rüdiger Grube für einen Börsengang noch nicht bereit. "Wäre der Börsengang im Oktober 2008 geglückt, dann hätten wir schnell ein Problem bekommen", sagte Grube der "Financial Times Deutschland" (Montagausgabe). Schuld an der fehlenden Börsenreife seien die Zughersteller gewesen, die mangelhafte Fahrzeuge geliefert hätten. "Aber der Aktienkurs hätte darauf keine Rücksicht genommen", sagte Grube.

Grube machte deutlich, dass im vergangenen Jahr die Wirtschaftskrise an dem Konzern nicht spurlos vorbeigegangen ist. Der Umsatz sei um zwölf Prozent eingebrochen, sagte der Bahn-Chef. Dies entspräche Erlösen von rund 29,5 Milliarden Euro. In der Logistik seien zumindest ab September wieder durchgehend schwarze Zahlen geschrieben worden.

Der Schaden, der dem Staatsunternehmen in den kommenden zwei bis drei Jahren noch aus den anhaltenden Problemen mit ICE-Achsen entstehen werde, liege bei insgesamt 230 Millionen Euro. Nach früheren Reuters-Informationen ist der operative Gewinn im vergangenen Jahr um gut eine Milliarde Euro auf rund 1,4 Milliarden Euro eingebrochen. Die Bahn veröffentlicht am 25. März ihren Geschäftsbericht.

Im Streit um das mögliche Aus zahlreicher Schienenprojekte deutete Grube eine Überprüfung der Vorhaben auf ihre Wirtschaftlichkeit an. Sein Fokus liege auf Projekten, "bei denen es klare Kosten- und Nutzenrechnungen gibt". Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer warnte im "Handelsblatt" (Montagausgabe): "Wir können das bevorstehende Verkehrswachstum nur bewältigen, wenn wir einen größtmöglichen Teil davon auf die Schiene bekommen".

Er kämpfe dafür, dass in den nächsten Jahren jeweils ein Betrag von rund elf Milliarden Euro für Verkehrsinfrastrukturinvestitionen zur Verfügung stehe. Dies wären gut eine Milliarde Euro mehr als bisher vorgesehen.

Reuters
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