In einem Artikel der "Financial Times" wurde behauptet, dass es relativ leicht möglich sein soll, mit einem selbstkreierten 30-Sekunden-Lied auf der Musik-Streaming-Plattform Spotify – unberechtigterweise – monatlich bis zu 1200 US-Dollar (circa 1120 Euro) zu verdienen. Der Firmenchef des schwedischen Streaminganbieters trat dem nun entgegen.
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"Jeder Stream wurde gleich gewertet. Dadurch gab es auch finanzielle Anreize, das System zu manipulieren, wobei der Schwerpunkt auf der Anhäufung riesiger Mengen an Streams liegt. JPMorgan-Analysten haben die Zahlen analysiert und herausgefunden, dass jemand, der seinen eigenen 30-Sekunden-Titel auf Spotify hochlädt und dann sein Telefon so programmiert, dass er ihn 24 Stunden am Tag wiederholt anhört, 1200 US-Dollar pro Monat an Lizenzgebühren erhalten würde", fasste die "Financial Times" die Manipulationsmöglichkeit zusammen.
Spotify-Chef bestreitet Manipulationsmöglichkeit
Diese Zusammenfassung twitterte anschließend Julian Klymochko, Gründer der Investmentfirma Accelerate. Als Reaktion meldete sich schließlich Daniel Ek via X (vormals Twitter) und stellte mit einem Zwinker-Smiley versehen klar: "Wenn das wahr wäre, wäre meine eigene Playlist nur die Wiederholung von 'Daniels 30-Sekunden-Jam'! Aber im Ernst, so funktioniert unser Tantiemensystem nicht ganz."

Die Diskussion über die Manipulationsmöglichkeit begann, da es in letzter Zeit vermehrt Beschwerden gegenüber Spotify gab. Demnach soll ein gewisser Prozentsatz der verfügbaren Songs reine durch künstliche Intelligenz produzierte Musik sein, wodurch realen Künstlern und Interpreten ein Prozentsatz ihrer Einnahmen wegbreche. Die Vorwürfe deuteten darauf hin, dass die Vorgehensweise, wie Spotify Lizenzgelder an die Künstler weiterreiche, manipuliert werden könnte und dies auch schon geschehen sei.
Auch wurde in dem Zusammenhang über Möglichkeiten von Geldwäsche unter Nutzung der Spotify-Plattform berichtet, zu denen sich der Streaming-Anbieter jedoch nicht im Detail äußerte. Laut Auskunft von Spotify werde jedoch intern höchstens ein Prozent aller verfügbarer Streams als "fake" eingestuft.
Quellen: "Financial Times", BBC, X (ehemals Twitter)