Preissprung

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Supermarkt in Fritzlar

Rewe-Chef erwartet keine Preissprünge in deutschen Supermärkten wegen US-Zöllen

Der Chef der Einzelhandelskette Rewe, Lionel Souque, erwartet keine spürbaren Preissteigerungen in deutschen Supermärkten wegen der Zollpolitik der USA. "Ich glaube, in unserer Branche bleiben die Folgen überschaubar", sagte Souque dem "Spiegel" laut Vorabmeldung vom Samstag. Wahrscheinlich gebe es ein paar spezielle Produkte wie Bourbon-Whiskey, die wegen der europäischen Gegenzölle mehr kosten würden.
Video: Döner und Gänsebraten - Leckereien werden teuer

Video Döner und Gänsebraten - Leckereien werden teuer

STORY: Angesichts weiterhin hoher Inflationsraten musste es früher oder später wohl so weit kommen: Auch der stets verlässlich erschwingliche Imbiss aller Partyheimkehrer und Arbeitenden, der Döner, bleibt vom allgemeinen Preisanstieg nicht verschont. Zweistellige zehn Euro sah sich dieser Dönerladen in Frankfurt nun erstmals gezwungen zu verlangen. Inhaber Ugur Yumusakbas erklärt, um die eigenen Kosten decken zu können, habe er eine Entscheidung treffen müssen. "Keine schlechte Qualität anbieten, sondern weiter Qualität draufsetzen und deshalb ein höherer Preis, um das Business weiter machen zu können.“ Trotzdem müssen einige Kunden bei diesem Preis im doppelten Sinne schlucken. "Wenn der Döner gut ist, dann kann man schon sagen, dass man dafür zehn Euro ausgeben kann, aber zehn Euro ist auf jeden Fall eine Schmerzgrenze.” "Also, der Döner war sehr lecker, nur vom Preis-Leistungs-Verhältnis her ist vielleicht ein bisschen zu hoch. Sieben Euro wäre noch akzeptabel, aber für den Geschmack zahlt man gerne zehn Euro." Was kann man noch an die Kunden weitergeben und was nicht? Diese Frage stellt sich dieses Jahr auch bei einer saisonalen Leckerei. Enten- und Gänsebraten, beliebt zu St.Martin oder Weihnachten, schlägt bei den Gastwirten in diesem Jahr gehörig zu Buche. Im Münchner Hofbräukeller muss die Geschäftsführerin Silja Schrank-Steinberg jetzt knapper kalkulieren. "Die Gans ist jetzt zu Kirchweih 80 Prozent erhöht worden vom Einkaufspreis her, was man natürlich nicht komplett an den Gast weitergeben kann. Wir haben ungefähr 40 Prozent erhöht. Aber mehr geht halt einfach nicht. Das kannst du nicht bringen." Tief in die Tasche greifen, müssen die Kunden dennoch. Im vergangenen Jahr kostete eine Portion Gans mit Blaukraut und Knödeln hier noch knapp 19 Euro, nun sind es stolze 26,50 Euro. Daran sind aber nicht nur Inflation und Energiekrise schuld, sondern auch die aktuell grassierende Vogelgrippe. Viele Gänsezüchter, etwa in Deutschland, Polen und Ungarn, haben große Teile ihrer Bestände eingebüßt.
Video: Von der Leyen und Habeck verweisen auf Übergewinnsteuer als Mittel des sozialen Ausgleichs

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STORY: "Können Sie das Wort Gasanlage noch hören?" O-Ton Robert Habeck (Die Grünen), Bundeswirtschaftsminister "Ja, natürlich. Wenn ich noch erläutern darf. Ich weiß, dass Menschen manchmal denken, das ist ein Instrument, das sich die Regierung ausgedacht hat, um die deutsche Bevölkerung zu ärgern. Das ist nicht so, es ist ein wichtiges Instrument, um die deutsche Gasversorgung unter schwierigsten Bedingungen sicherzustellen. Das ist ein solidarisches Instrument, das die Kosten, die sowieso aufgebracht hätten werden müssen, vorzieht. Das ist sicherlich ungewöhnlich, aber sonst hätten die Unternehmen wohl keine Chance, ihre Bonität zu wahren, hätten dann keine Kredite mehr bekommen, würden kein Gas mehr einkaufen können. Und es ist ein Instrument, das die Kosten auf die Bevölkerung teilt. Das ist ungewöhnlich, aber: Bei allen Schwierigkeiten, die damit verbunden sind, es ist diese Ungewöhnlichkeit eine Konsequenz der Abhängigkeit, die Deutschland aufgebaut hat, bewusst aufgebaut hat und die auch hier in diesem Haus mit aufgebaut wurde. Aber wenn wir nicht wieder in diese Abhängigkeit zurück wollen, wenn wir nicht sagen wollen, das war alles falsch, was die letzten Monate passiert ist, die Sanktionen werden aufgegeben, wir hissen die weiße Fahne und Putin hat obsiegt, dann werden wir bei weitem nicht nur diese Gasumlage als schmerzhafte politische Entscheidung zu treffen haben, sondern noch weit mehr." O-Ton Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin "Und wir sollten uns auch nicht der Illusion hingeben, dass das schnell vorüber ist, sondern wir werden mit dieser Energiefrage und wie setzt sich unsere Energie zusammen, lange, lange beschäftigen müssen. Das ist ein globaler Trend, den wir im Augenblick sehen. Wir haben zunächst im letzten Herbst mit den Ländern gemeinsam einen Handwerkskasten entwickelt, wie Länder ihre Unternehmen entlasten können. Große Rolle spielt die Gewinnsteuer, die man abschöpfen kann und dann zum Beispiel gezielt den vulnerablen Haushalten oder auch Unternehmen helfen kann. Und das ist auch richtig, denn die müssen eine Unterstützung kriegen, weil sie selber das nicht kompensieren können, die sehr schwierige Situation hat." O-Ton Robert Habeck (Die Grünen), Bundeswirtschaftsminister "Wir können uns, glaube ich, unsere ganzen hehren Worte in die Haare schmieren, wenn wir nicht sie materiell unterfüttern. Und wenn man sieht, dass in einer Krisensituation, wo vielen Leuten buchstäblich, die schiere Existenzangst den Schlaf raubt, Unternehmen oder Privatpersonen nicht nur gut verdienen, das sei ihnen gegönnt, sogar vielleicht sogar besser verdienen als jemals erwartet, sondern mehr verdienen, als jemals erträumt war und man nicht politisch eingreift. Dann weiß ich nicht, wie man auch am Ende den demokratischen, demokratischen Grundkonsens halten kann. Und deswegen ist diese Debatte, wie man Ausgleich schafft, es geht ja um Ausgleich, das heißt, die Gesellschaft in einem gewissen Maße gleich hält, absolut notwendig."
Video: Wirtschaftsministerium will Gasumlage ändern

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STORY: Dieser Beitrag wird ohne zusätzliche Vertonung gesendet. O-Ton Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne): "Der Gleichheitsgrundsatz hat es geboten, so vorzugehen, damit das Ganze rechtskräftig ist. Gleichwohl ist es so nicht gemeint gewesen. Wir wollten ja nicht Unternehmen, die gute Gewinne machen, weitere Gewinnchancen geben. Deswegen schauen wir, ob es, ohne dass die Umlage insgesamt gefährdet wird und unter Wahrung des Gleichheitsgrundsatzes Möglichkeiten gibt, rechtssichere Möglichkeiten gibt, diese Trittbrettfahrer wieder auszusortieren." - "Das können Sie sich vorstellen, dass ich das auch mehr als unbefriedigend finde, dass solche Unternehmen da drin sind. Ich finde aber auch viele andere Dinge unbefriedigend im Moment und trotzdem müssen sie gemacht werden. Das höchste Gebot für mich, was die Energiefragen angeht, ist,das Maximum an Energiesicherheit und Energieversorgungssicherheit herzustellen. Und deswegen muss jede Maßnahme, die wir dort noch verändern, mit dem Risiko abgewogen werden, dass die Energieversorgung, die Gasversorgung in Deutschland gefährdet wird oder gar zusammenbricht. Und deswegen sind manchmal so ein bisschen leichtfertige Zurufe, die man in der emotionalen Anspannung verstehen kann - Ich verstehe jeden Bürger, jede Bürgerin, die sich darüber ärgert. Und ich reihe mich ein in diese Reihe. Aber wir sind natürlich auch daran gebunden, rechtssichere Formen zu finden, dass nicht durch eine emotional verständliche Veränderung am Ende ein viel größerer Schaden ausgelöst wird. Nämlich der, dass große Energieversorgungsunternehmen wie Uniper kein Gas mehr bekommen und dann die Bürgerinnen und Bürger aus der Gasversorgung rausfallen." - "Wir laufen auf einen Preissprung im Winter zu, der das, was wir im Moment diskutieren, klein sein lässt. Die eigentliche Diskussion ist eine völlig andere, nämlich: Wie gleichen wir die enormen Preissteigerungen so aus, dass die Gesellschaft zusammenbleibt und auch die Geschlossenheit der Gesellschaft in der Auseinandersetzung mit Russland einigermaßen gewahrt bleiben kann?"