Nach Zulassung in den USA Pharmakonzern schluckt Hersteller von Frauen-Viagra

Erst Dienstag bekam das "Viagra für die Frau" die Zulassung, nun wird der Hersteller Sprout Pharmaceuticals bereits übernommen. Dafür musste der Pharmariese Valeant tief in die Tasche greifen: Rund eine Milliarde US-Dollar kostet der Lustpillen-Hersteller. 

Kaum auf dem Markt und schon geschluckt: Unmittelbar nach der US-Marktzulassung der Lustpille für die Frau wird deren Hersteller vom kanadischen Pharmakonzern Valeant übernommen. Das Unternehmen zahlt für den US-Hersteller Sprout Pharmaceuticals mit 34 Mitarbeitern rund eine Milliarde US-Dollar (rund 890 Mio Euro) in bar, wie es am Donnerstag mitteilte. Der Betrag kann noch ansteigen, wenn bestimmte Erfolgsschritte, sogenannte Meilensteine, erreicht werden. Der Abschluss des Deals wird im dritten Quartal erwartet.

Flibanserin soll Lust der Frauen steigern

Die Arzneibehörde FDA in Washington hatte am Dienstag (Ortszeit) mit dem Mittel Flibanserin zum ersten Mal ein luststeigerndes Präparat für Frauen als Medikament zugelassen, das unter dem Namen Addyi auf den Markt kommen soll. Die rosa Pille - auch als "Viagra für Frauen" bekanntgeworden - soll die sexuelle Lust von Frauen wecken. Ob und wann das Präparat nach Deutschland kommt, ist noch ungewiss. In den
USA will Valeant das Produkt im Laufe des vierten Quartals in den Verkauf bringen.

Viagra für die Frau wurde in Deutschland entwickelt

Flibanserin wurde vom deutschen Hersteller Boehringer Ingelheim entwickelt - als Mittel gegen Depressionen. Die luststeigernde Wirkung wurde erst später bekannt. Nach einem negativen FDA-Bericht gaben die Rheinland-Pfälzer das Projekt 2010 auf. Sprout
Pharmaceuticals aus Raleigh im US-Bundesstaat North Carolina übernahm die Forschung.

DPA
kg