VW-Aufsichtsrat Gegen Piëch formiert sich eine breite Front

Es war nur ein kleiner Satz von Ferdinand Piëch, aber ein gewaltiger Schuss vor den Bug für Martin Winterkorn. Die Stimmung im VW-Aufsichtsrat soll sich nun gedreht haben. Piëch steht unter Druck.

Nach dem verlorenen Machtkampf gegen den Vorstandsvorsitzenden des VW-Konzerns, Martin Winterkorn, sieht sich der Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piëch in dem Gremium offenbar einer breiten Front von Gegnern gegenüber. "Die Mehrheit ist gegen Piëch", zitierte die "Bild am Sonntag" aus Berlin einen Aufsichtsrat. Demnach wollen neben den zehn Arbeitnehmervertretern auch die jeweils zwei Aufsichtsräte des Landes Niedersachsen und der Porsche-Familie Piëch abwählen. Dies wären 14 der 20 Aufsichtsräte.

Das sechsköpfige Präsidium des Volkswagen-Aufsichtsrats hatte sich am Freitag für den Verbleib Winterkorns an der Konzernspitze und eine Vertragsverlängerung für ihn ausgesprochen. Piëch, der auf Distanz zu Winterkorn gegangen war, konnte sich somit nicht durchsetzen. Hintergrund war eine Äußerung Piëchs, der gesagt hatte: "Ich bin auf Distanz zu Winterkorn." Damit hatte er dessen Zukunft bei VW in Frage gestellt und Spekulationen über einen heftigen Machtkampf an der Konzernspitze angefacht.

AFP
ono/AFP