Dem Betriebsrat soll ein Etat zur freien Verfügung gestanden haben. Üblicherweise steht dem Betriebsrat zwar Geld für seine Arbeit bereit, die Verwendung des Geldes wird aber kontrolliert. Wenn Peter Hartz einen Etat ausdrücklich freigegeben hat, so wurde dem Missbrauch von Firmengeldern Tür und Tor geöffnet. Über die für den Betriebsrat freigegebenen Summen wurde nichts bekannt.
Der VW-Betriebsrat war in die Kritik geraten, weil er durch vom Konzernvorstand finanzierte Luxusreisen und Edel-Prostituierte in kritischen Fragen auf Vorstandslinie gebracht worden sein soll. Die neuen Vorwürfe, die nun gegen Peter Hartz erhoben werden, wären ein neues Schlaglicht auf der Schattenseite des VW-Mitbestimmungsmodells.
VW will Hartz' Zuständigkeit beschneiden
Während sich VW zu den neuen Vorwürfen nicht äußern wollte, gab der Konzern bekannt, dass überlegt werde, Personalvorstand und Regierungsberater Peter Hartz die Zuständigkeit für die Konzernabteilung „Regierungsbeziehungen“ zu entziehen.
Es gebe seit Monaten Überlegungen, die Zuständigkeit für die Abteilung im Vorstand anders zu verteilen, sagte ein VW-Sprecher am Mittwochabend. „Das soll im Zuge der Neuordnung von Konzern und Marken geschehen“, ergänzte er. Beschlossen sei aber noch nichts. „Mit der aktuellen Diskussion hat das nichts zu tun“, sagte der Sprecher mit Blick auf die Schmiergeld-Affäre bei VW. Die „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ hatte vorab berichtet, Hartz solle seine Zuständigkeit für die Abteilung „Regierungsbeziehungen“, zu der auch die Vertretungen des Konzerns in Berlin und Brüssel zählten, an Vorstandschef Bernd Pischetsrieder abgeben.