VG-Wort Pixel

"Anita in Steel" Pfand auf Kaffee und Süßwaren – Rewe testet neue Verpackungen

Stahl-Becher "Anita" mit Nesquik-Aufdruck
Die neue Stahl-Verpackung testet Rewe zunächst mit Kaffee und Kakao. Den Becher können Kunden im Pfandautomat abgeben. 
© Nestlé
Der Gang zum Pfandautomaten gehört für die meisten Kunden zum Einkauf dazu. In vier Rewe-Märkten kommen aktuell auch Stahl-Becher in die Automaten. Die neue Verpackungsalternative wird momentan für Kaffee und Kakao getestet.

Pfand auf Kaffee und Kakao? Das testet Rewe aktuell in vier Märkten. Mit einem neuen Mehrweg-Pfandsystem, das das Frankfurter Start-up Circolution in Zusammenarbeit mit Nestlé entwickelt hat, sollen Stahlbecher die Plastikverpackung von Lebensmitteln ersetzen. Das soll Müll sparen und Ressourcen schonen.

Rewe test neues Pfand-System bei Kakao und Kaffee

Der 123 Gramm schwere Stahlbecher "Anita in Steel" eignet sich laut Nestlé aufgrund seiner gasdichten Verpackung für Lebensmittel mit längerer Haltbarkeit. Erste Versuchspartner, die die Neuerung testen sind neben Nestlé mit seinem "Nesquik"-Kakao die Kaffeeröster Hoppenworth & Ploch und BE.AN. Das Pfand auf die Becher beträgt nach Angaben der "Lebensmittel Zeitung" zunächst 2,50 Euro. Die Kunden können den leeren Behälter – genau wie bei Plastikflaschen – im Rücknahmeautomat für Getränkeflaschen abgeben.

Der Plastikdeckel des "Anita"-Bechers soll recycelt und für neue Deckel eingeschmolzen werden. Lediglich eine Aluminium-Folie, die sich unter dem Deckel befindet, müssen die Kunden im gelben Sack entsorgen. Die Abholung nach Rückgabe im Handel, die Inspektion, die Reinigung und den Rücktransport zur Neubefüllung beim Markenhersteller soll durch Circolution erfolgen. Bis zu 80 Mal können die Stahlbecher nach Angaben des Start-up wiederverwendet werden.

Stahl-Becher soll 36 Kilo Glas einsparen

Laut Nestlé stehe das neue System für einen "nachhaltigen Umgang mit Verpackungen" und könne "einen massiven Beitrag zur Beseitigung des Müllproblems" leisten. Wie Circolution mitteilt, habe "Anita" nach fünf Umlauf-Zyklen den ökologischen Fußabdruck einer Alternative aus Einwegglas erreicht. Am Ende würden dadurch 75 Gläser mit 36 Kilogramm Gesamtgewicht oder 5 Kilogramm Kunststoff eingespart.

Laut Maximilian Bannasch, CEO des Unternehmens, sollen ab dem dritten Quartal diesen Jahres weitere Produkte in den Kategorien Kaffee, Kaffee-Ersatz, Mischgetränke und Roher Kakao in den Stahlbechern erhältlich sein. "Wir setzen auf Standardisierung und sind offen für alle Marken, Eigenmarken und Lebensmitteltypen. Nur so lohnt sich Mehrweg", so der Mitgründer und CEO.

Bis sich das System großflächig im Handel verbreitet hat, sei noch ein gutes Stück Weg zurückzulegen, räumt Bernd Büsing, Leiter Verpackung bei Nestlé Deutschland, im Gespräch mit der "Lebensmittel Zeitung" ein. Er hoffe, dass sich möglichst rasch möglichst viele Markenhersteller aus einem breiten Spektrum an Produktsegmenten beteiligen.

Quellen: "Lebensmittel Zeitung", Pressemitteilung Nestlé

Mehr zum Thema

Newsticker