In südkoreanischen Supermärkten fehlt immer öfter ein bestimmtes Gewürz im Regal: Salz. Grund dafür ist, dass es derzeit in großen Mengen eingekauft und gehamstert wird. Viele Südkoreaner:innen sind besorgt, dass die geplante Freisetzung von aufbereitetem radioaktivem Wasser aus Fukushima, Japan, bevorsteht und wie sich dies auf die Qualität des Meerwassers und des darin enthalten Salzes auswirkt.
2011 war nach einem verheerenden Erdbeben und einem Tsunami das Kernkraftwerk in Fukushima zusammengebrochen. Um das Kernkraftwerk endgültig stillzulegen, ist die Ableitung des radioaktiven Wassers aus Fukushima ins Meer nötig. Es soll damit noch diesen Sommer begonnen werden, so die Regierung.
Auch andere Grundnahrungsmittel aus dem Meer werden gehortet
Den japanischen Behörden sowie der Atomaufsichtsbehörde der Vereinten Nationen zufolge seien jene Pläne sicher und mit den internationalen Standards vereinbar. Zudem werde das kontaminierte Wasser aufbereitet, stark verdünnt und über einige Jahre hinweg schrittweise in den Pazifischen Ozean eingeleitet.
Die postapokalyptische Welt von Fukushima

Nichtsdestotrotz fürchten in Südkorea – einem Nachbarland Japans – Fischer um ihren Lebensunterhalt und Einwohner:innen sich vor einer Kontaminierung. Infolgedessen legen immer mehr Menschen Lebensmittelvorräte an – darunter auch andere Grundnahrungsmittel aus dem Meer wie Algen und Sardellen.
Südkoreanische Regierung: Meersalzknappheit wegen schlechter Wetterbedingungen
Seit April sind die Preise für Salz um mehr als 40 Prozent gestiegen, so der koreanische Verbands der Salzhersteller. Damit die Salzpreise nicht weiter in die Höhe schnellen, hat die südkoreanische Regierung Meersalz aus ihren offiziellen Reserven freigegeben. Jedoch begründet sie den Preisanstieg und Meersalzknappheit mit schlechten Wetterbedingungen, welche die Salzproduktion beeinträchtigen.

"Die Öffentlichkeit braucht sich keine Sorgen um die Meersalzversorgung zu machen, da die für Juni und Juli bereitgestellte Menge an Salz etwa 120.000 Tonnen betragen wird, was über der durchschnittlichen Jahresproduktion liegt", erklärte das südkoreanische Ministerium für Ozeane und Fischerei. "Wir bitten die Öffentlichkeit, beim Kauf von Meersalz nur so viel zu kaufen, wie sie benötigt."
Quellen: CNN, Süddeutsche Zeitung