Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall will in den kommenden Tagen die Wartung von Panzern in der Ukraine starten. "Wir werden noch diesen Monat mit dem Service beginnen", sagte der Vorstandsvorsitzende Armin Papperger der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Die ersten zwölf Mitarbeiter aus der Ukraine hätten ihre Ausbildung in Deutschland bereits begonnen, weitere zwölf kämen hinzu. Deutschland liefert zur Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland unter anderem Leopard-Kampfpanzer. Da der Verschleiß in Gefechten hoch ist, ist eine regelmäßige Wartung wichtig.
"Panzerproduktion in Ukraine kann schnell beginnen"
Der Chef des in Düsseldorf ansässigen Konzerns bekräftigte auch die Absicht, möglichst bald in der Ukraine mit der Produktion von Panzern zu beginnen. "Das kann schnell gehen, es gibt dort genügend gut ausgestattete Panzerfabriken aus Sowjetzeiten", sagte er. Diese wolle das Unternehmen anmieten und dann auf ein oder zwei Produktionslinien Fahrzeuge mit Nato-Standard fertigen. Die Ukraine müsse bei der Waffenproduktion irgendwann unabhängig werden. "Es kann nicht für alle Zeit der Westen alle Rechnungen begleichen, das sieht auch Präsident Selenskyj so."
In der südwestungarischen Stadt Zalaegerszeg hat Rheinmetall jetzt ein neues Werk für die Fertigung des Schützenpanzers Lynx eingeweiht. An der feierlichen Eröffnung nahmen neben Armin Papperger der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban teil.
Lynx-Panter aus Ungarn
Das Unternehmen produziere die Lynx-Schützenpanzer und andere Ketten- und Radfahrzeuge für die ungarischen Streitkräfte, wie Rheinmetall mitteilte. Unter anderen sollen in dem Werk Zalaegerszeg 209 Lynx-Schützenpanzer vom Band laufen. Rheinmetall kümmert sich auch um die Versorgung mit Ersatzteilen und um die Ausbildung der Panzerfahrer.