AfD: Antifa-Aktivisten laden Asche von abgebranntem Flüchtlingsheim vor Partei-Büro ab
Antifa-KampagneAktivisten laden Asche von abgebranntem Flüchtlingsheim vor AfD-Büro ab
Immer wieder werden Flüchtlingsheime in Brand gesteckt. Die Antifa-Organisation "Nationalismus ist keine Alternative" macht dafür die AfD verantwortlich. Nun brachten die Aktivisten das Ergebnis der Hetze zu den "geistigen Brandstiftern" zurück.
Ende August ging im brandenburgischen Nauen eine noch im Bau befindliche Flüchtlingsunterkunft in Flammen auf. Der Grund: Brandstiftung. Die Aktivisten der Antifa-Kampagne "Nationalismus ist keine Alternative" machen die Hetze der AfD für den Brandanschlag verantwortlich. Um ein Zeichen gegen die Hasstiraden eines Alexander Gauland oder einer Beatrix von Storch zu setzen, luden die Aktiven nun den Schutt des ausgebrannten Flüchtlingsheims vor der Parteizentrale der AfD ab.
"Stellvertretend für die zahllosen Anschläge und Übergriffe sind wir nach Nauen gefahren, haben dort die Folgen ihrer Politik eingesammelt und zum Absender zurückgebracht", erklärten die Antifa-Aktivisten ihre Aktion, die sie auf Video festgehalten und auf Facebook veröffentlicht haben. Auch wenn die AfD sich dafür nicht zuständig fühle und die Annahme der Asche verweigert habe, hätte man trotzdem ihr ein "Andenken" hinterlassen: "Die hochtoxische Retoursendung wurde von unseren Gefahrgutspediteuren per Einschreiben zurücküberstellt", heißt es in einer Erklärung.
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In Nauen wurde vergangenen August eine Unterkunft für Geflüchtete von Rassisten niedergebrannt – die AfD ist mit ihrer Hetze direkt dafür verantwortlich. Sie ist Brandstifter in Nadelstreifen und Lautsprecher der Gewalt in einem. Stellvertretend für die zahllosen Anschläge und Übergriffe sind wir nach Nauen gefahren, haben dort die Folgen ihrer Politik eingesammelt und zum Absender zurückgebracht. Die AfD hält sich für nicht zuständig und hat die Annahme verweigert. Wir haben ihr trotzdem ein Andenken dagelassen – die hochtoxische Retoursendung wurde von unseren Gefahrgutspediteuren per Einschreiben zurücküberstellt.
Die AfD redet von Schießbefehl und Abschottung – und knüpft damit an ein populäres Deutungsmuster der Mehrheitsgesellschaft an: Nützlichkeitsrassismus. Menschen werden als Belastungen für den Standort Deutschland dargestellt, von der Verantwortung deutsch-europäischer Politik für die Fluchtursachen wird laut geschwiegen. In diesem Punkt befindet sich die AfD in voller Übereinstimmung mit den Regierungsparteien. Denn die nationalistische Einteilung der Welt in „die“ und „wir“ ist die gemeinsame Geschäftsgrundlage der Festung Europa.
Deswegen war das erst Anfang und es kann ja nicht immer nur Torten geben. Wem zu diesen Zuständen nichts Besseres als ihre Verschärfung einfällt, der hat mit unserem Widerstand zu rechnen. Die Gelegenheiten dafür sind zahlreich, Ideen gibt es viele und die Nächte sind lang.</p>Posted by <a href="https://facebook.com/nika.kampagne">Nationalismus ist keine Alternative</a> on Friday, March 4, 2016</blockquote></div>
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"Die AfD ist Sarrazin als Partei"
Allerdings stellt sich die Frage, inwieweit man die AfD für Brandanschläge im gesamten Land verantwortlich machen kann. "Wir würden auch nicht so weit gehen und sagen, da steckt der Parteivorstand dahinter", sagte der Kampagnensprecher der Aktion gegenüber dem Magazin "Vice". Aber die AfD-Politiker seien die geistigen Brandstifter. Die kalkulierten Tabubrüche, die es von Seiten der AfD immer wieder gebe, wie zum Beispiel die Erwägung einer Schießbefehl-Möglichkeit an europäischen Grenzen, passe in das völkische Denken, das sich von der Pegida über Straßenmobs bis zur AfD ziehe. "Das ist Sarrazin als Partei", erklärte der Kampagnensprecher.
Tatsächlich steht laut der Polizei ein NPD-Funktionär unter Verdacht, die Sporthalle eines Oberstufenzentrums in Nauen, in der 100 Asylbewerber vorübergehend unterkommen sollten, in Brand gesteckt zu haben. Der Stadtverordnete soll zu einer Gruppe von etwa einem halben Dutzend Verdächtigen gehören.