Stiftung Warentest Energiesparlampen - teuer und nicht immer gut

Beim Kauf von Energiesparlampen müssen Verbraucher genau hinschauen. Ein Test von Stiftung Warentest zeigt: Preis- und Qualitätsunterschiede sind enorm. Die Ergebnisse.

Die 100- und die 75-Watt-Birnen sind bereits aus den Regalen verschwunden. Von September an trifft es nun auch die 60-Watt-Glühbirne, für die dann ebenfalls ein Verkaufsverbot gilt. Das soll Umwelt und Klima schützen, denn die modernen Energiesparlampen verbrauchen weniger Energie. Doch für Verbraucher ist die Wahl nicht immer einfach, da sich die sparsamen Lichtquellen unter anderem in Helligkeit, Lichtfarbe und dem Preis deutlich unterscheiden.

Zudem halten nicht alle energiesparenden Lampen, was sie versprechen, wie eine Untersuchung von Stiftung Warentest zeigt. Die Tester nahmen insgesamt 20 Modelle unter die Lupe, darunter 14 Kompaktstoffleuchten und je drei LED- und Halogenglühlampen. Alle Lampen hatten mindestens 600 Lumen und sollten daher geeignet sein, die 60-Watt-Glühbirnen in den Wohnungen zu ersetzen. Kriterien waren die Stromkosten, lichttechnische Eigenschaften wie die Farbwiedergabe und die Helligkeit, die Haltbarkeit und die Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit.

Die Lampenarten im Überblick

LED-Lampen
Wie funktioniert's: In den Lampen sind mehrere Elektronikchips versteckt. Deren Halbleiterkristalle werden durch den Strom zum Leuchten gebracht.
Vorteil: hohe Lichtausbeute und lange Lebendsdauer. Leuchten nach dem Einschalten sofort hell, auch bei Kälte. Problemlos" geeignet für häufiges Schalten.
Nachteil: sehr teuer.

Kompakt-Leuchtstofflampen


Wie funktioniert's: Durch den Strom werden die Elektronen in der Außenhülle der Quecksilberatome angeregt. Sie senden Energie in Form von UV-Strahlung aus. Im Glas enthaltene Leuchtstoffe verwandeln die Strahlung in sichtbares Licht.
Vorteil: Günstig, meist hohe Lichtausbeute. Nachteil: Große Qualitätsunterschiede. Mehrere getestete Leuchten etwa brauchten ein bis mehr als zwei Minuten, um die volle Helligkeit zu liefern. Geeignet als Grundbeleuchtung.

Halogenglühlampen


Wie funktioniert's: Ein glühender Draht sorgt für Helligkeit. Er ist von einem Quarzglaskolben umgeben, der speziell beschichtet und mit Gasen gefüllt ist.
Vorteil: Sehr gute Farbwiedergabe. Problemlos" geeignet für häufiges Schalten.
Nachteil: Großteil der Energie geht als Wärme verloren. Kosten viel Strom, daher als Dauerbeleuchtung ungeeignet.

Teuer, aber sehr gut

Das Fazit der Tester: Von "sehr gut" bis "mangelhaft" war alles dabei. Wer also seine alten Modelle gegen die neuen energiesparenden tauschen will, sollte beim Kauf genau hinschauen - und die verschiedenen Lampentypen (siehe Kasten) am besten sinnvoll miteinander kombinieren, rät Warentest.

Die besten Ergebnisse erzielten zwei LED-Lampen, wie Stiftung Warentest in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Test" berichtet. Sie kosten allerdings 45 beziehungsweise 40 Euro - ihr Einsatz lohne sich also nur dort, wo sie oft und lange eingeschaltet seien und so die Stromkosten senken. Weitaus kostengünstiger sind vier mit "gut" bewertete Kompaktleuchtstofflampen, die zwischen 2,29 und 7 Euro kosten.

Schlecht schnitten die LED-Lampe von Bioledex und die Energiesparlampe von Müller-Licht ab. Beide Exemplare schafften es schon im Neuzustand kaum, mindestens 80 Prozent des deklarierten Stroms zu liefern. Das sei Verbrauchertäuschung, bemängelten die Tester. Da beide Lampen zu dunkel sind, lautete die Note "mangelhaft".

Großes Sparpotenzial

Die drei ebenfalls getesteten Halogenglühlampen kommen über ein "Ausreichend" nicht hinaus, was vor allem an der schlechten Lichtausbeute und der geringen Haltbarkeit liegt. "Test" rät aber zu Halogenlampen, wenn die farbgetreue Wiedergabe insbesondere von Rottönen wichtig ist - etwa um Gemälde oder Teppiche ins rechte Licht zu rücken.

Wer an der alten Glühlampe festhalten will, argumentiert häufig mit der Umweltbelastung durch die quecksilberhaltigen Leuchtstofflampen, mit deren schlechter Lichtqualität und dem verzögerten Hellwerden. Laut Stiftung Warentest sind "gute" energiesparende Lampen allerdings auch gut für die Umwelt. Ein weiterer entscheidender Vorteil: Auch im Portemonnaie macht sich der Tausch laut Warentest bemerkbar. Eine dreiköpfige Familie könne durch den Einsatz dieser Lampen leicht 150 Euro und mehr pro Jahr an Energiekosten einsparen.

Die besten drei Modelle der einzelnen Gruppen im Überblick

1. LED-Lampen

NameMittlerer Preis in EuroLichttechnische EigenschaftenHaltbarkeitUmwelt und GesundheitDeklarationGesamtnote
Osram Parathom Pro Classic A 80 12 Watt45sehr gut (1,5)sehr gut (1,3)sehr gut 1,1sehr gut (1,4)sehr gut (1,3)
Philips MyAmbiance dimmable, 12 Watt40gut (1,8)sehr gut (1,3)sehr gut (1,2)sehr gut (1,7)sehr gut (1,5)

2. Kompaktleuchtstofflampen (Energiesparlampen)

NameMittlerer Preis in EuroLichttechnische EigenschaftenHaltbarkeitUmwelt und GesundheitDeklarationGesamtnote
Osram Duluxestar Mini Twist, warm comfort light, 13 Watt7befriedigend (3,1)gut (2,1)gut (1,6)sehr gut (1,1)gut (2,2)
Osram Duluxstar warm comfort light, 14 Watt6befriedigend (3,0)gut (1,9)gut (1,7)sehr gut (1,4)gut (2,2)
Hagebaumarkt/ Go on! Energiesparlampe, 15 Watt2,29befriedigend (2,7)gut (2,2)gut (1,6)befriedigend (3,4)gut (2,3)

3. Halogenglühlampen

NameMittlerer Preis in EuroLichttechnische EigenschaftenHaltbarkeitUmwelt und GesundheitDeklarationGesamtnote
I-Glow Halogenlampe ESL 1101, 42 Watt1,99sehr gut (1,0)ausreichend (4,2)ausreichend (4,2)ausreichend (3,9)ausreichend (3,7)
Osram Halogen Classic A ES, 42 Watt2,49sehr gut (1,0befriedigend (3,5)ausreichend (4,3)befriedigend (3,3)ausreichend (3,8)
Philips EcoClassic A55 klar, 42 Watt1,99sehr gut (1,0)ausreichend (4,5)ausreichend (4,3)sehr gut (1,4)ausreichend (4,0)
AFP
lea/AFP/Warentest

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