AUS DEM STERN 19/2001 Nachwuchs-Katze

Die einstmals elitäre Marke Jaguar steigt mit dem neuen X-Type in der umsatzstarken Mittelklasse ein.

Prunk & Protz: hoch.Gleiten & Geniessen: standesgemäß.Gas & Spass: zwiespältig.Geld & Wert: flau.

Ab knapp unter 60000 Mark bietet der Jaguar X zwar viel Image, aber wenig Ausstattung. Automatikgetriebe, elektronischen Schleuderschutz EPS oder Klimaautomatik haben andere Marken in der Dreiliter-Klasse serienmäßig an Bord. Der Nachwuchs-Jaguar nicht. Peinlich, dass sogar elektrische Fensterheber hinten einen happigen Zuschlag kosten, nämlich 762 Mark. Die übrigen Zutaten aus der Sonderausstattungsliste sind ebenfalls nicht billig. Dafür stehen aber auch Beigaben im Angebot, die ansonsten selten zu finden sind. Beispielsweise das Bediensystem für Klima, Audio und Telefon per Fingertipp auf dem Bildschirm, neudeutsch Touchscreen-Display. Für Bewegungsmuffel bieten die Engländer sogar eine Sprachsteuerung für das Navigationssystem.

Fazit:

Der X-Type ist britisches Empire auf Rädern, insgesamt eine gediegene Reiselimousine. Die Alternative für Fahrernaturen, die sich von kontinentaler Optik unterscheiden wollen, ohne dafür nervige Macken erdulden zu müssen. Das klappt, kostet aber einige Euro extra.

Von Peter Weyer