AUTO Warm werden mit dem Winter

In der Hoffnung in diesem Winter auf schlingernde Verkehrsteilnehmer verzichten zu können, weißt der ADAC auch in diesem Jahr drauf hin, sein Gefährt rechtzeitig auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten.

In der Hoffnung in diesem Winter auf schlingernde Verkehrsteilnehmer und vom Winter überraschte Autofahrer verzichten zu können, weißt der ADAC auch in diesem Jahr drauf hin, dass man sein Gefährt doch rechtzeitig auf die kalte Jahreszeit vorbereiten sollte. Es muss ja nicht gleich eine beheizbare Garage oder Glühwein für den Kühler sein - ein solider Winter-Check tut¿s auch.

Gute Reifen sind die beste Lebensversicherung

Bevor man sich an weitreichende Präparationen wagt, sollte zu allererst den Reifen die nötige Aufmerksamkeit widmen. Selbst neuwertige Sommerreifen seien allenfalls für Klein- oder Mittelklassewagen ausreichend. Und auch nur dann, wenn man hauptsächlich auf gut geräumten Straßen innerhalb geschlossener Ortschaften unterwegs sei, betont der ADAC.

So genannte Breitreifen und Reifen für hohe Geschwindigkeiten sind weniger wintertauglich. Als Alternative zum reinen Winterreifen bietet sich der Ganzjahresreifen an. Er ist Sommerreifen in puncto Wintertauglichkeit überlegen. Auf trockener und nasser Fahrbahn kann er mit den Fahreigenschaften eines guten Sommerreifens jedoch ebenso wenig mithalten, wie im Vergleich zu einem echten M+S-Reifen auf Eis und Schnee.

Der beste Reifen nützt jedoch nichts, wenn das Profil abgefahren ist. Vor allem bei Matsch und Schnee ist ein tiefes Profil erforderlich, denn nur dann greift der Reifen richtig. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe beträgt auch für Winterreifen 1,6 Millimeter. Nicht nur der ADAC empiehlt jedoch aus Sicherheitsgründen mindestens vier Millimeter. Hinzu kommt noch das Alter der Pneus: Mehr als sechs Jahre sollte ein Winterreifen nicht auf dem Buckel haben.

Völlig nutzlos bleibt übrigens die Maßnahme, Winterreifen nur auf der Antriebsachse des Fahrzeugs zu montieren. Mit unterschiedlicher Bereifung kann der Wagen schon bei mäßig starkem Bremsen ins Schleudern geraten.

Schneeketten und Anfahrhilfen

Für extreme Schneeverhältnisse oder Fahrten ins Gebirge sollten immer Schneeketten im Kofferraum liegen. Mit den heute üblichen Schnell-Montage-Ketten ist das Anlegen meist kein Problem mehr. Trotzdem: Ein »Trockentraining« vorher ist nie verkehrt. Wer steht schon gerne auf verschneiter Piste und versucht die Montagegeheimnisse seiner Schneekette zu ergründen.

Bei Fahrten nach Österreich ist darauf zu achten, dass die verwendeten Schneeketten der Ö-Norm entsprechen oder von gleichwertiger Konstruktion (Spurkreuzketten) sind.

Frostschutz für den Kühler

Vor unliebsamen Überraschungen schützt auch genügend Kühlerfrostschutz. Vor allem bei älteren Autos kann es vorkommen, dass dieser Langzeitschutz nicht mehr wirksam ist. Hier hilft ein kurzer Abstecher zur Tankstelle. Dort lässt sich die Wirksamkeit des Frostschutzes problemlos überprüfen.

Frostschutzmittel gehört auch in die Scheibenwaschanlage. Die Mischung sollte dabei immer den Außentemperaturen angepasst werden. Ein Tipp: Nach dem Auffüllen des Behälters den Wasch-Schalter so lange betätigen, bis sich auch Pumpe, Leitungen und Düsen mit dem frostgeschützten Wasser gefüllt haben und später nicht einfrieren.

Der erste Nachtfrost sperrt manche Autofahrer aus seinem eigenen Auto aus: Türschloss vereist. Versuche mit einem erwärmten Schlüssel in das Autoinnere zu gelangen führen meist eher zu verbannten Fingern als zu einem enteisten Türschloss. Ein Türschloss-Enteiser in der Manteltasche löst dieses Problem einfacher und schneller. Wer rechtzeitig die Dichtungen an den Türeinfassungen mit einem Silconspray oder mit Talkum behandelt, lässt sich eine Beschädigung der Türdichtungen durch Festfrieren meist vermeiden.

Schwachstelle Batterie

Mehr als zwei Drittel der Winter-Pannen haben ihre Ursache in Startschwierigkeiten. Meist liegt es an der Batterie, die den erhöhten Anforderungen im Winter nicht gewachsen ist. Dreht sie bereits bei normalen Temperaturen den Motor beim Starten nur noch mit Mühe durch, sollte sie nachgeladen oder in einer Fachwerkstatt geprüft werden. Die Batterie wird beim Startvorgang entlastet, wenn während des Anlassvorganges die Kupplung getreten wird und alle elektrischen Verbraucher ausgeschaltet sind.

Zwei kapitale Fehler

Den Motor im Stand warm laufen lassen schadet der Umwelt und ist deshalb gesetzlich verboten. Ganz abgesehen davon führt es zu höherem Motorenverschleiß. Am besten ist es, nach dem Start sofort zügig loszufahren. So stellt sich auch im Fahrzeug-Innenraum am schnellsten die richtige Temperatur ein.

Manche Autofahrer befestigen im Winter einen Pappkarton oder eine Kühlerabdeckung an der Fahrzeugfront, da sie meinen, der Motor würde dadurch rascher betriebswarm werden. Diese Maßnahme ist überflüssig, ja sogar schädlich, weil bei modernen Motoren Kühlkreislauf und Lüftermotoren durch einen Thermostaten gesteuert werden. Ein kostspieliger Überhitzungsschaden kann die Folge sein.